"CO2" CD von Stahlmann

von Markus Wosgien (29.06.2015) Die Zielstrebigkeit, Ausdauer und konsequente Entwicklung der Göttinger Stahlschmiede trägt ihre Früchte. Spätestens mit ihrem superben Vorgänger „Adamant“ konnten sich Stahlmann von den anfänglichen Vergleichen mit Rammstein und Megaherz freischwimmen und ihre eigene, kleine Nische besetzen - welche die Formation um Bandleader und Vokalist Martin Soer auf ihrem vierten Silberling „CO2“ erfolgreich verteidigt. Einerseits besticht die musikalische Vielfalt der zehn neuen Tracks, samt ihrer charakteristischen Synthese aus poppigen Industrial-Klängen, wuchtigen Metal-Riffs und ihrer kalten, gotischen Atmosphäre. Doch letztendlich ist es die Qualität der Songs, die hervorsticht und „CO2“ zu einem weiteren Höhepunkt ihres kurzen Schaffens und des gesamten NDH-Genres macht. Chemische Reaktionen und ihre Auswirkungen stehen im thematischen Vordergrund des hochexplosiven Gebräus, das keinesfalls aus dem Reagenzglas stammt, sondern natürlich mutiert ist. Die Höhepunkte sind zahlreich, angefangen bei der hymnischen Vorab-Single „Plasma“, den beiden verruchten Düster-Hits „Friss mich“ und „Sadist“ sowie dem straighten, garantierten Club-Kracher „Deutschland tanzt“. Die Texte sind simpel, aber ebenso treffsicher und effektvoll, wie der aktuelle Mad Max-Streifen. „CO2“ ist eine Kampfansage und die vorläufige Speerspitze einer neuen NDH-Generation.