Kunst

Die Gothic Szene steckt voller Kunst. Das beginnt schon bei den Songtexten, die sich oft mit literarischen Werken beschäftigen oder selbst zu welchen werden. Insbesondere Bands der Neuen Deutschen Todeskunst setzen auf Poesie und abstrakte Texte. Andere Bands greifen literarische Klassiker auf und setzen sie musikalisch um. Beispiele: Annabel Lee von den Cruxshadows (Gedicht von Edgar Allan Poe) oder Hexeneinmaleins von „The Cascades“ (aus Gothes Faust).


Auch die Bühnenperformance ist bei vielen Bands der Schwarzen Szene künstlerisch zu verstehen. Expressionismus und Symbolismus spielen ebenso eine Rolle wie der Surrealismus oder der Existentialismus. Musik, Show und Texte gehen hierbei eine Einheit ein. Generell kann man sagen, dass auch in der Gothic Kunst das Melancholische, das Morbide und das Schaurige eine große Rolle spielen. Auch Romantik und Fantasy sind häufig verwendete Motive bei Art Works.


Eine große Rolle in der Gothic Szene spielt die Fotografie. Man macht Bilder in gruftigem Ambiente, oder erstellt Momentaufnahmen von verlassenen Orten, von Friedhöfen oder von Darstellungen es Verfalls, des Todes und der romantischen Sehnsucht. Hierbei kommt es natürlich maßgeblich auf das Subgenre an, in dem sich der Künstler bewegt. Horror-Fans wählen eher schockierende Motive, Schwarzromantiker lieben das Verträumte und Gruftis das Gespenstische. Auf vielen Festivals und Veranstaltungen werden Bilder und Fotografien der Szenekünstler ausgestellt.


Romantische, mystische und morbide Motive finden sich auch im Kunsthandwerk der Schwarzen Szene wieder. Der Do-it-Yourself-Gedanke spielt seit Beginn der Szene eine große Rolle. Früher war dies dem Umstand geschuldet, dass man Gothic-Schmuck, Gothic-Kleidung, Gothic-Accessoires und Gothic-Interieur einfach nirgendwo kaufen könnte. Heute blüht das Kunsthandwerk in der Szene, weil man sich mit individuellen Einzelstücken vom Mainstream abgrenzen möchte, der vielleicht Ohrringe in Totenkopf-Form trägt, aber keine handgemachte Patschuli-Seife in Sargform angeboten bekommt.


Auf vielen Gothic Festivals und Veranstaltungen werden kleine Märkte veranstaltet, auf denen die Kunsthandwerker und Kreativen ihre Machwerke verkaufen. Auch im Internet gibt es einige Anlaufstellen für düsteres Selbstgemachtes, das man sicher auch hier und da „Kunst“ nennen darf.