Album der Woche – At The Gates

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At The Gates liefern das Album der Woche ab. „The Nightmare Of Being“ ist ein pessimistisches Album, welches trotz stilistischer Abwechslung zum Death Metal-Album des Jahres avancieren könnte. Die Rechnung wird bekanntlich am Ende gemacht und deshalb erst mal den Fokus auf unser Album der Woche bei EMP. Über die Daseinsberechtigung von At The Gates muss man wahrlich keine Diskussion führen. Zu viele Metal-Fans nennen eben „Slaughter Of The Soul“ als das Album, wenn es um eine musikalische Sozialisierung geht. Kaum ein Album hat so tiefe Spuren hinterlassen und nachhaltig gewirkt. Auch heutzutage ist das Album ein Dauerbrenner im heimischen CD-Player oder eben auf dem Plattenteller. Wenige Bands vermisste man so, als At The Gates sich zurückzogen. Doch dann kam das Comeback in Form von „At War With Reality“, welches wahrlich eine musikalische Großtat war. Der Sound war unverkennbar, das düstere Klangbild nach wie vor präsent. Tja, und nun steht mit „The Nightmare Of Being“ schon das dritte Album in der 2.0-Zeitrechnung vor der Tür. Ein Album, welches eben wieder geradezu den Pessimismus thematisiert und die Welt zu einem verdorbenen Ort macht. Lindberg bleibt sich mit seinen Jungs treu. Garant für ein starkes Album?
At The Gates - Cover
Neben der überragenden Musik, hat das neue Album auch ein starkes Artwork und lesenswerte Texte.

„The Nightmare Of Being“ bietet mehr als eine Überraschung

„The Nightmare Of Being“ bringt jede Menge Anreize mit sich, die Texte zu studieren. Das Album schreit geradezu danach, aufmerksam lyrisch zerlegt zu werden. Herrlich im Einklang mit dem Artwork, bleibt hier kein Wunsch offen und die „Verpackung“ der Musik ergänzt sich wunderbar. Doch den meisten Menschen geht es um die Musik. Können At The Gates 2021 noch abliefern, was man sich eben von dieser Band seit „Slaughter Of The Soul“ wünscht? Alleine Songs wie „Touched By The White Hands Of Death“ oder auch „The Paradox“ sind unfassbar gute Melodic-Death-Metal-Songs. „The Abstracted Enthroned“ und „Cult Of Salvation“ sollen nur der Vollständigkeit wegen genannt werden. Doch At The Gates gehen auch neue Wege. Seit ihrem Comeback zeigen sich die Schweden ein bisschen aufgeschlossener, was Einflüsse betrifft, die man nicht unbedingt mit Death Metal assoziiert. So ist „Garden Of Cyrus“ mit seiner Saxophon-Einlage (!) wohl die Überraschung.
At The Gates - Band
At The Gates spielen mehr mit musikalischen Einflüssen als zuvor. Macht die Sache aber interessanter. (c) by Century Media

At The Gates sind aufgeschlossener denn je

Aber gerade dies macht den Reiz von „The Nightmare Of Being“ aus. Immer dann, wenn man es sich gemütlich gemacht hat und den Klängen des Death Metals lauscht, kommt die Wende. Man wird eiskalt überrascht, wenn man sich stilistisch in Sicherheit wiegt, wie es beispielsweise auch bei „The Fall Into Time“, welches mit oriental anmutenden Gitarren auffährt. Oder „Cosmic Pessimism“, welches sogar Psychedelia und Jazz zu bieten hat. Keine Frage, At The Gates verfolgen aber auch weiterhin ihre Death Metal-Wurzeln, trotz aller stilistischen Exkursionen. Aber gerade diese machen das Album zu einem wahnsinnig spannenden Album, welches Zeit braucht, den Hörer aber dafür fürstlich entlohnt. Herausfordernd und dennoch mehr als überzeugend. Unser Album der Woche bei EMP!

Kategorien: musik Peter

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