Album der Woche – Red Hot Chili Peppers

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Die Red Hot Chili Peppers sind zurück. Ja, mit einem neuen Album und John Frusciante an der Gitarre. Damit aber nicht genug, denn mit „Unlimited Love“ sind sie so sehr Funk, wie schon lange nicht. Unser Album der Woche strotzt vor Spielfreude. „Freakey Styley“ war das zweite Album von den Red Hot Chili Peppers. Ein Album, welches insbesondere Funk-Freunde noch heute begeistert. Fern ab vom heutigen Erfolg, mit anderer Besetzung und dennoch unfassbar wichtig für die Band. Die Red Hot Chili Peppers haben sich seither einige Male neu definiert, erfunden und auch Fans vor den Kopf gestoßen. Doch nach rund 40 Jahren im Business, stehen die Zeichen nun erneut auf „Erfolg auf ganzer Linie“. „Unlimited Love“ ist das, was man wohl fulminantes Comeback definiert. Und dies in so ziemlich allen Belangen, die eben die Red Hot Chili Peppers ausmachen. Neben dem Umstand, dass John Frusciante wieder Bestandteil der Band ist und Josh Klinghoffer als seinen Nachfolger nun ablöst, ist auch Rick Rubin als Produzent von der Partie. Man munkelte, dass Klinghoffer sich auf kreativer Ebene nicht mit dem Starproduzent verstand. Aber dies ist wohl Nebensache bei dieser Rezension.
Red Hot Chili Peppers - Band
Wieder in der Besetzung, die viele Fans gerne mochten. Die Red Hot Chili Peppers 2022 (c) by Warner Music

Die Red Hot Chili Peppers und unfassbar viel Liebe

Den Red Hot Chili Peppers spielen einige Punkte in die Karten. Besetzungswechsel, Produzent, aber auch eben die Pandemie beziehungsweise die Rückkehr aus der Pandemie. So vollmundig man im Statement von „ein Licht in dieser Welt erstrahlen lassen“ und „Menschen erfreuen, verbinden und zusammenbringen“ spricht, so faszinierend ist das Resultat „Unlimited Love“. Auch der Umstand, dass jeder Song des Albums eine Facette der Band beleuchtet, soll sich bereits nach dem ersten Durchlauf bewahrheiten. 17 Songs, die vor Spielfreude strotzen und eine musikalische Erleichterung ausstrahlen. 17 Songs, die nach Red Hot Chili Peppers klingen und dennoch viel Raum für Jam-Sessions aufzeigen. Und ja, 17 Songs, die mehr Funk beinhalten, als alle Alben nach „Freakey Styley“. Doch man muss sich nun nicht fürchten, denn die Raffinesse der jüngeren Alben und der Drang nach Eingängigkeit ist auch auf diesem Album vorzufinden. Die RHCP variieren, erfinden sich neu und strotzen vor Spielfreude.
Red Hot Chili Peppers - Cover
Weniger Stadion-Musik als bisher, aber definitiv nicht schlechter. Das neue Album der Chilis.

John Fruiscante ist das Salz in der Suppe

„Black Summer“ mit dem launischen Gitarrenspiel von Frusciante soll das Album einläuten. Bekannter Song, der besser nicht den Startschuss symbolisieren könnte. Man fühlt sich direkt verbunden mit dem Album, aufgehoben durch die markante Gitarrenarbeit und maximale Liebe macht sich breit. „Unlimited Love“ wird zum Motto, welches nicht weichen soll. „Veronica“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, wogegen „Not The One“ fragil und brüchig daher kommt. „The Great Apes“ zieht alle Register, die eindrucksvolle Gitarrenarbeit in Bewegung setzen kann. „It’s Only Natural“ darf wörtlich genommen werden, denn dieser Funk gehört zur Band, wie das Amen in der Kirche. Funky hier, ein wunderbarer Schlagabtausch, zwischen Gitarre und Bassist Flea, der sein Können erneut eindrucksvoll aufzeigt. Welcher Bassist spielt derart souverän Lead und beweist, dass er wohl die wichtigste Stütze der Band darstellt. Frusciante hin oder her, würde Flea das Handtuch werfen, könnte sich die Band direkt auflösen. Ein Umstand, welchen man gerne vergisst.
Red Hot Chili Peppers - Band02
Mit enorm viel Funk schaffen die Peppers ein bockstarkes Album mit viel Spielfreude. (c) by Warner Music

So funky wie schon lange nicht mehr

Mit „Unlimited Love“ spielt sich die Band wieder in die Herzen ihrer Fans zurück. Natürlich spielt der Umstand, wer nun den 6-Saiter bedient keine unwesentliche Rolle. Viel wichtiger ist aber, dass die Red Hot Chili Peppers kein Album abgeliefert haben, welches auf Kommerz und Mainstream getrimmt wurde. Nein, „Unlimited Love“ zeigt eine Band, die sich wiedergefunden hat und mit verdammt viel Spaß und Elan an die Sache rangeht. Der Funk-Faktor wurde amtlich nach Oben geschraubt, was auch Fans der ersten Stunden erfreuen würde. Und wer einen Song wie „Let ‘Em Cry“ mit so herrlichen Bläsern ausstattet, der zeigt, dass es mehr um den Spirit, als um eine weitere Single geht. Die Chilis sind wieder zurück, bestechend gut und mit ganz viel Herzblut. Klare Sache, dass wir dieses Album zu unserem „Album der Woche“ krönen (müssen).

Kategorien: musik Peter

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