"Uroboros" CD von Dir En Grey

von Sonja Angerer (03.11.2008) Passender hätte der Titel des siebten Albums nicht sein können: Uroboros, die sich in den eigenen Schwanz beißende und selbst verschlingende Schlange, steht für Ewigkeit und Kontinuität. Und so blicken Dir En Grey zurück auf die Zeit vor "Withering to death", reflektieren die eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Gefühle wie Schmerz, Trauer, Wut, Entfremdung, Schuld sind ihre großen, immer wiederkehrenden Themen. Die Düsternis von Dir En Grey ist geblieben, doch die Härte hat sich verändert. Nach wie vor gibt es Gitarrenbreitseiten, tiefe, gurgelnde Vocals, die unversehens in psychotisches Zischeln kippen. Doch die Arrangements wirken viel eleganter als früher, die Instrumentierung ist vielseitiger und experimenteller. Und auch im Gesang kommen verstärkt melodisch-getragene Passagen vor. Sie betonen nun die Spannung der Stücke viel stärker, brechen aber zugleich die oft betonblockhafte Schwere von "Marrow of the bone" auf: Im Rad des Lebens haben Dir En Grey die nächste Stufe erreicht.