"Soul searching sun" CD von Life Of Agony

von Holger (null) Nach ihren sehr erfolgreichen und hoch gepriesenen Alben "River runs red" und "Ugly" steht mit "Soul searching sun" bereits der 3. L.O.A.-Longplayer an. Außer daß der Brooklyn-Vierer sein altes Management feuerte und man Ex-Type O Negative-Drummer Sal Abruscato durch Dan Richardson (Ex-Pro Pain) ersetzte, muß man über die Jungs um Wunderstimme Keith Caputo kaum Worte verlieren. Zu "S.s.s." muß ich berichten, daß eingefleischte L.O.A.-Anhänger eventuell Probleme mit dem neuen Material bekommen könnten. Der Opener "Hope" groovt zwar wie Sau, scheint aber gesanglich wie musikalisch irgendwie zu eiern. "Neg" und "Lead your astray" erinnern mit leichten Grunge-Einflüssen sogar ein wenig an Alice In Chains. Bei den ersten Durchläufen fehlt den Songs der gewisse Kick, wie man ihn früher so gewaltig zu spüren bekam, aber nach mehrmaligem Hören kristallisieren sich wieder einige Zuckerstücke heraus. Hierzu gehört ohne Zweifel das treibende "Weeds", das musikalisch stark an Helmet erinnert, oder geniale Ohrwürmer like "Gently sentimental", "Angry tree" und "Whispers". "My mind is dangerous" und "Desire" sind 2 wunderschöne Balladen mit tollen Melodien. "S.s.s." ist weniger emotional als der Vorgänger, dafür abwechslungsreicher und auf jeden Fall rockiger. Keith stellt ein weiteres mal seine gesangliche Vielfalt zur Schau und ist bei einigen Liedern kaum wiederzuerkennen. Ich hatte für dieses Review zwar nur eine ungemasterte CD, die ballert aber ohne Ende und ist fetter denn je. Alles in allem ist "S.s.s." ein tolles Album, das neue Horizonte öffnet, dadurch sicherlich Hörer dazugewinnen wird, aber auch einige Fans etwas vergrault.