"Fain" CD von Wolf People

von Jürgen Tschamler (26.07.2013) Auf ihrem dritten Album bleibt sich die aus Wales stammende Band größtenteils treu, obwohl das Material in seiner Gesamtheit deutlich zugänglicher wirkt als auf den beiden Vorgängern „Steeple“ und „Tidings“. Man tut sich mit einer Charakterisierung des Sounds weiterhin schwer. Das Quartett lotet erneut die Grenzen des machbaren aus, indem man Blues, Folk und psychedelischen Rock so verbindet, dass man den Hörer nicht überfordert, aber sich alle musikalischen Freiheiten nehmen kann, um die Mixtur sein Eigen nennen zu können. Der für mich aufregendste Song nennt sich schlicht „Nrr“, ist fest in den späten Sechzigern verwurzelt und trifft mit dieser aufdringlichen Melodie genau den Nerv! Das ruhig beginnende „Hesperus“ steigert sich langsam aber stetig zu einem groovigen Seventies Rocker, der einen gegen Ende mit einem bissigen Basslauf abrupt in die Wirklichkeit zurückholt. Der Sound wirkt, trotz einiger fetter Grooves, erneut sehr minimalistisch. Man hat immer das Gefühl, die Jungs sind noch auf der Suche nach neuen musikalischen Abenteuern, um den Sound runder, fließender zu gestalten. Wolf People dürfte für musikalische Freigänger ein gefundenes Fressen sein, sofern man auf anspruchsvollen, verzwickten Vintage-Sound steht