"Dualism" CD von Textures

von Markus Wosgien (05.09.2011) Nicht nur musikalisch bietet „Dualism“ schwere, anspruchsvolle Kost; denn auch die Entstehung des vierten Longplayers der Holländer war eine schwere Geburt. Abermals musste der Gesangsposten neu besetzt werden, den nun Daniel de Jongh - vormals bei Celice - innehat. Dieser fügt dem progressivem, technischem Metal noch eine gehörige Portion Wut und Aggression bei; wobei er selbst bei clean gesungenen Passagen Akzente setzen kann. „Dualism“ bewegt sich irgendwo im Spannungsfeld zwischen Meshuggah und Mastodon und verdient dabei im positiven Sinne den Zusatz „light“; denn die Niederländer gehen trotz allem noch nachvollziehbar und strukturiert an ihre Songs heran. Dabei gelingt ihnen teilweise sogar der Sprung in überraschend kommerzielle Gefilde, wie in dem brillanten Ohrwurm „Reaching home“, von dessen Klasse man sich gerne mehr wünscht. Ansonsten wird gerne gebrettert und gefrickelt und stets versucht, eine harmonische Melodie in das organisierte Chaos zu bringen. „Dualism“ hat Niveau und es ist offensichtlich, dass hier ein Rohdiamant darauf wartet, geschliffen zu werden.