"Am Ende Der Sonne" CD von Farin Urlaub

von Michael Loesl (April 2005) Das erste Gitarrenbrett kommt bereits in Form von "Mehr", der Eröffnungsnummer von Farin Urlaubs zweitem Soloalbum "Am Ende der Sonne" angeflogen. Darauf folgt ein weiteres, noch eins und auch "Porzellan", die zweite Singleauskopplung, sägt ungewohnt massiv. Zumindest in dieser Dichte. Erst in "Wie ich den Marilyn-Manson-Ähnlichkeitswettbewerb verlor", blitzt die alberne Seite von "Ferian Jurlaub" kurz auf. Absurditäten wie die Pink Floyd-Karikatur im Mittelteil von "Immer noch" und der Ska von "Dermitder" sind auf dem zweiten Soloalbum des Ärzte-Drittels die Ausnahme. Wollte "Endlich Urlaub!" mit seiner Leichtigkeit schon bei der ersten Begegnung dein stetiger Begleiter sein, fordert "Am Ende der Sonne" nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch. Gerade deshalb wirkt der zweite Ausflug ins Sololager um so nachhaltiger, zeigt seinen Erfinder vielfältiger denn je und erfüllt vor allem in positiver Weise keine Erwartungen. Wer hätte schon nach unzähligen, phonstarken Gitarrenspuren mit dem wunderschönen Streicherarrangement am Ende von "Dusche" gerechnet? Solo bedeutet bei Farin Urlaub vor allem eins nicht: Beschränkung. Dafür klingt die Musik des überzeugten Pluralisten viel zu sexy.