Die EMP Plattenkiste zum 24. Juli 2015
Die EMP Plattenkiste ist wieder am Start. Wir schreiben derzeit die Sachen quasi von der Autobahn. Letztes Wochenende das Dong-Festival auf dem so mancher Kollege zu früher Morgenstunde mit Rum und Wurst den Tag eingeläutet hat. Kein Witz, Knoblauchwurst! Wie kann man nur? Aber egal, jeder wie er möchte. Was wir mögen sind Platten und deshalb haben wir auch wieder die Highlights der Woche zusammen getragen um euch einen schicken Rundumschlag zu verpassen. Wir wollen mal starten und heben unser Glas mit Rum - Aus! Schmeiß die Wurst weg - und sagen „Prost!“. Für euch aber nun die EMP Plattenkiste für den 24. Juli 2015.

Northlane haben mit einem neuen Sänger ihr bis dato bestes Album abgeliefert.
Nen neuen Sänger suchen ist absoluter Sackgang. Quasi das, was man keiner Band wünscht, aber leider doch immer wieder vorkommt. Da sind Northlane aus Australien quasi auf dem Absprung und wollen die Welt auf links drehen und dann verzieht sich der Typ am Mikrophon. Na schönen Dank auch! Northlane haben sich davon aber nicht beirren lassen und kurzerhand nen neuen Sänger verpflichtet, der nun auf „Node“ seinen einstand gibt. Klar, sind wir auch schon bei der offensichtlichsten Veränderung im direkten Vergleich zu den alten Sachen. Aber - und nun kommt es - diese Veränderung schadet niemanden. Weder der Band, noch den Fans und schon gar nicht der Musik. Northlane schaffen auch dieses mal wieder sphärische Momente, die sich wie ein roter Faden durch das Album schlängeln. Dann diese Ausbrüche und das Djent-lastige Abgemoshe. „Node“ ist bis in die kleinste Haarspitze differenziert und durch und durch ausgewogen. Vielmehr noch, denn Songs wie „Weightless“, „Animate“ oder der Titelsong „Node“ zeigen, dass die Australier mit viel Herz und noch mehr Hirn ihre Musik auf den Punkt bringen. Nicht ohne Grund ein mit großer Spannung erwartetes Album. Brecher Scheibe.

Wer geilen Metalcore sucht welcher noch unter dem Radar läuft liegt mit Phinehas absolut richtig.

We Came As Romans haben das letzte Album verinnerlicht und logisch weiter entwickelt.

Lamb Of God hauen ein Groove-Biest raus, was der absolute Wahnsinn ist. In allen Belangen und zu jedem Zeitpunkt.
Na da fick doch einer die Waldfee. Ehrlich, ich habe mich so derbe hart auf das neue Album von Lamb Of God gefreut, aber was die Herren nun mit „VII - Sturm und Drang“ abgeliefert haben?! RESPEKT! Ich bin völlig aus den Socken gehoben worden. Lamb Of God beweisen sich als absolute Groove-Monster. Mit „Still Echoes“ und „512“ verarbeitet Randy direkt mal die Zeit hinter den schwedischen Gardinen und macht dabei auch keinen Hehl daraus, dass ihn die Sache derbe angepisst hat. Hier strotz, sprüht und keift der Zottelkopf in bester Manier während seine Kollegen - allen voran Adler am Schlagzeug - ihr bestes dazu geben, dass zu keinem Zeitpunkt gute Laune aufkommt. Und doch kommt sie bei mir auf, denn Lamb Of God präsentieren sich als wahre Groover, die mit wahnsinnig viel Speed ins Rennen gehen und dann doch wieder einen abholen bevor man zu Tode gerannt wird. Erste Überraschung des Albums ist wohl der Song „Ember“, welcher geradezu Lamb Of God-typisch beginnt, dann aber eine epische Wende nimmt. „Wer ist dieser Gastsänger“, fragt man sich um direkt „Chino Moreno“ zu schreien. Ja bitte was denn? Wie denn? WTF?! Geile Scheisse und ja, wieso haben Lamb Of God bisher noch nicht solche geile Kollaborationen gemacht? Es geht runter wie Öl und man hat zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass sich LOG verbiegen. Auch der Schlusssong „Torches“ stellt einem zum Abgang noch ein Bein, denn Greg Puciato von The Dillinger Escape Plan gibt dem Album noch eine Wende, obwohl diese schon lange nicht mehr nötig wäre. Jesus Christ you make me sick“ singt Randy bie „Footprints“. „Who the fuck is Jesus? "I Believe in Lamb Of God“ ist meine Antwort!

Neben St. Anger hauen Metallica jede Menge Vinyl raus. Ausreden wie "wusste ich nicht" zählen ab sofort nicht mehr.
Zum Ausklang noch ein paar Hinweise aus dem Lager von Metallica. Während die Herren derzeit ein Nachfolge-Album von „Death Magnetic“ in Angriff nehmen, hauen sie aber erst noch die Vinyl-Kiste raus. Richtig gehört und wir haben quasi direkt mit Hetfield gesprochen, dass wir auch einen amtlichen Schwung an dem vergriffenen Vinyl abbekommen. Was hat man „St. Anger“ gesucht und ja, das meine ich ernsthaft. Ein geiles Album, welches allen Erwartungen den Mittelfinger entgegen setzte. Oder „Load“ und „Reload“? Nun, man kann die Songs mitsingen, da der geneigte Plattensammler sich die Songs beim Kollegen nebenan reingezogen hat. Vinyl war ja aus. „Kill ‘Em All“ oder „…And Justice For All“ ebenso. „Master Of Puppets“ sowieso. Ehrlich? Ich habe einige Alben von Metallica und die Anschaffung der restlichen Dinger auf Vinyl immer auf die lange Bank geschoben. Alles war wichtiger und als ich mal wieder dran gedacht habe, waren die Dinger ausverkauft. Nun wird aber nicht lange gefackelt und ich lege mir die paar Scheiben zu, die meine Metallica-Diskografie vollständig machen. Solltet ihr auch tun, wenn wir schon bei Hetfield vorsprechen, dass er uns ne Rutsche zukommen lässt!
Tags: EMP Plattenkiste Lamb Of God Metallica Northlane Phinehas Reviews We Came As Romans | permalink