Das Album der Woche: Katatonia mit City Burials

Katatonia - Banner

Das Album der Woche kommt von Katatonia. Die Schweden haben ihre Auszeit beendet und melden sich mit einem starken Album zurück. So stark, dass wir das Ding nur auf den Wochen-Thron heben konnten. Unser Album der Woche bei EMP.

Die Tatsache, dass Katatonia nun ein neues Album an den Start bringen, sorgte für positive Verwunderung. Hatte man doch noch in Erinnerung, dass sich die Schweden auf unbestimmte Zeit verabschieden wollten. Nach Beendigung der Tour zum Album „The Fall Of Hearts“ im Jahre 2018 sollte der Stecker gezogen werden. Manch Fan dachte sogar, dass dies das Ende der Band sein könnte. Zugegeben, den Anschein machte es. Überraschenderweise fanden sich die Herren aber zu einer Mini-Tour anlässlich des Jubiläums von „Night Is The New Day“ zusammen. Man bestieg den Tourbus, traf aufeinander und irgendwie beflügelte dies die Band. Katatonia sollten wieder Feuer fangen und konnte sich letztendlich dazu durchringen, dass ein neues Album in Angriff genommen wurde. „City Burials“ steht also rund 2 Jahre nach der verkündeten Auszeit vor uns. Ob Jonas Renkse und Anders Nyström nun einen Schnellschuss servieren oder doch ein solides Album, beleuchten wir nun!

Katatonia Band

Katatonia haben ihre Auszeit früher beendet, als man dachte. Zum Glück! (c) by Peaceville Records

Katatonia bewegen sich in sicheren Gewässern…

Eine gewisse Emotionalität besitzt die Musik von Katatonia bekanntermaßen schon immer. So auch bei diesem Album, welches sich durch das Intro zeigt. Man macht keinen Hehl daraus, dass gewisse Gefühle sich nicht geändert haben, was den Hörer sicherlich durchatmen lässt. „Heart Set To Divide“ erweist sich aber als verschachtelter und vertrackter Song. Ein komplexer Opener, der wahrlich nicht leicht zu verdauen ist. Doch wenn man das große Ganze sehen will, dann ist gerade dieser Song der perfekte Brückenschlag zum Vorgänger. Diese Erkenntnis soll sich aber quasi erst offenbaren, wenn man „The Fall Of Hearts“ aus dem Regal zieht. „Behind The Blood“ zeigt sich dagegen von einer anderen Seite. Ein luftiger Song, welcher mit progressiven Ansätzen nicht geizt und wie ein Jungbrunnen daher kommt. Die Schweden wirken losgelöst, beflügelt und mit viel Aufwind ausgestattet. Dem Heavy Metal nicht abgeneigt, mit amtlicher Soli-Gitarrenarbeit ausgestattet und dennoch mit feinsten Katatonia-Trademarks bestückt!

Katatonia - Cover

„City Burials“ zeigt sich mit alten Trademarks, aber eben auch mit neuen Facetten.

… haben aber auch mit „City Burials“ neue Facetten

„Lacquer“ dürfte im Vorfeld für einige Verwunderung gesorgt haben. Der Gedanke, dass eine Single das Album repräsentiert, muss hier über Bord geworfen worden. Elektronisch ausgelegt, konträr zu dem, wie die restlichen Songs fungieren, muss man aber auch sagen, dass Katatonia als Band hier eine Meisterleistung hinsichtlich Komposition vollbracht haben. Das Songwriting lag dieses Mal alleine bei Frontmann Jonas Renkse und zeigt sich sich von einer straighteren Seite, wenn auch Songs wie „Rein“ sich keinesfalls komplexen Strukturen verwehrt. „The Winter Of Our Passing“ dürfte von „Viva Emptiness“ freuen. Mit „Vanishers“ polarisiert die Band, da der Song als Duett mit Anni Bernhard daher kommt. Als Intermezzo muss man „Lachesis“ auffassen, was definitiv zu kurz ausgefallen ist. Eine hoch emotionale Nummer, die mit einer starken Klaviermelodie auffahren kann. 

Katatonia

Das Songwriting entspringt der Feder von Frontmann Jonas, der im Alleingang „City Burials“ verfasste (c) by Peaceville Records

Rundum ein Meisterwerk der Schweden

Katatonia haben mit „City Burials“ ein wahrlich gutes Album geschrieben. Mit Trademarks bestückt, gewissen Neuerungen aber nicht abgeneigt, zeigen die Schweden, dass sie eine der Bands sind, wenn es um melancholische Musik geht. Durch das straighte Songwriting, dürften Fans sich direkt beim ersten Durchlauf abgeholt fühlen. Neue Fans wird man sicher mit Nummern wie „Flicker“ oder „Behind The Blood“ gewinnen. Was Katatonia hier abgeliefert haben, darf und muss man als Meisterwerk bezeichnen, welches 2020 musikalisch weit nach Vorne bringt. Unser Album der Woche bei EMP!

Kategorien: News musik Peter

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