"Ylem" CD von Dark Fortress

von Markus Eck (27.01.2010) Sie rufen den Tod – und zu ihnen kommt er nur all zu gerne. Ja, er, der gefürchtete Sensengevatter und diese Band, sie sind über die Jahre gute Kumpels geworden. Und auch wenn "Ylem" kein lyrisch striktes Konzeptalbum ist, so drehen sich die neuen Kompositionen der bewährten deutschen Black Metal Erfolgstruppe um allerlei Philosophien und Betrachtungsweisen zu diesem pechschwarzen Thema. Wie schon auf dem vorherigen Dramenteller "Eidolon" samt seiner erztief bohrenden Eindringlichkeiten, regiert auch auf der neuen Geisterbeschwörung die ganz große Dunkelatmosphäre das musikalische Geschehen. Doch anstatt in Stagnation, Wiederholung oder gar unseliger Trendhörigkeit zu versinken, besteigen Dark Fortress, wie zu erwarten, aktuell viel lieber mutig die nächste logische, künstlerische Stufe ihrer ureigenen Kreativtreppe. Denn die linientreue, bayerische Horrorgesandtschaft bleibt zwar ihrem urtypischen melodischen Stil weiterhin treu, doch so dermaßen betrübt und melancholisch hörte man sie bislang nicht, nicht mal auf der hochgradig hypnotischen und halluzinierend fiebernden 2005er Seelenfresserscheibe "Séance". Nach dem Anhören der fesselnden elf Tragiker-Tracks glüht glatt die Seele.