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Unfassbar guter Service
"Schönes Lied zu bösem Spiel. Du kennst mich doch!". Auf seinem dritten Album "Triebwerke" beschreitet Alligatoah traumtänzerisch den schmalen Grat zwischen emotionaler Erleuchtung und menschlichen Abgründen. Er zeichnet Bilder einer Liebesgeschichte, deren Konflikte sich in ihrem Wahnsinn und ihrer Absurdität selbst zu übertreffen versuchen. Groteske Kunstwerke skurriler Alltagsbeobachtungen treffen auf zynische Gesellschaftskritik, ohne dabei dem Betrachter die Entscheidung zu nehmen, auf welche Seite er sich stellen soll. Alligatoah, der als Lukas Strobel in einem niedersächsischen Dorf aufwuchs, macht sich Satire und Sarkasmus als Stilmittel zu Eigen, mischt diese mit einer gesunden Portion Battle-Rap im Farbkasten an und erschafft ein einzigartiges Klangbild. Was ihn vom Rest der oft ironiearmen Deutschrap-Szene unterscheidet, ist sein musikalisches Gespür für gesungene Refrains und Ohrwurm-Hits, mit denen er seinen "Amoklauf im Glashaus" greifbar macht. Auf "Triebwerke" unterstreicht er seine gewohnt bitterböse Fröhlichkeit mit einem Feuerwerk an leidenschaftlich detaillierten und akribisch ausgearbeiteten Melodien und Klängen. Die Produktionen entstammen ausnahmslos der Feder Alligatoahs, der während der Schaffensphase seine Gitarren zum Glühen brachte, echte Harfen und Orgeln einspielen ließ und die musikalischen Gäste wohl-überlegt platzierte. Pop-Momente verfließen mit Rock-Einflüssen, klassische Hip Hop-Beats enden in Dubstep-Abfahrten. "Humor ist, wenn man trotzdem lacht" - für ihn eine Art Lebensmotto, das sich durch sein gesamtes künstlerisches Schaffen zieht. "Triebwerke" feiert die Narrenfreiheit der Kunst. Vorträge voller schwarzem Humor werden auf der Staffelei mit Farbkleksen beschmiert und offenbaren sich durch ihre bittersüßen Refrains als schonungslose Collagen mit doppeltem Boden. Die Premium Edition enthält neben dem Album die Bonus-CD "Stromausfall - Gesammelte Werke auf der Akkustikgitarre".