"Totem" CD von Faun

von Sonja Angerer (28.12.2006) Unter einem Faun stellt man sich meist ein fröhliches, unbeschwertes Wesen auf einer Lichtdurchfluteten Sommerwiese vor - und bislang stand die Musik der Münchner Pagan Folker diesem Bild auch nicht entgegen. Diesmal haben sich die Fünf allerdings auf die Nachtseite aufgemacht, schon der Albumtitel "Totem" (Krafttier) macht dies deutlich. Wie von lockendem Sirenengesang gezogen geht es mit "Rad" hinab /hinauf/hinüber in das Dunkel. "Zwei Falken" wirkt dagegen beinahe luftig, trotz elektronischer Störgeräusche. Traditioneller instrumentiert sind etwa "Unicorne" und "Tinta". "Gaia" mit seinem indisch inspirierten Klängen scheint aus dem dunklen Bau der Erde zu kommen, richtig mystisch aber wird es beim getragenen "Zeit nach dem Sturm", einem eindrucksvollen Epos an der Schwelle zur Morgendämmerung. Mit dem rein vokalen "Der stille Grund" tritt der Reisende wieder heraus aus den Schatten, alles scheint neu - "Totem" ist nicht nur das bislang dunkelste Faun-Album, sondern auch das abwechslungsreichste und gehaltvollste.