"Modern primitive" CD von Septicflesh

von Jürgen Tschamler (09.06.2022) Die Griechen Scepticflesh sind zweifelsohne eine der erfolgreichsten Bands in der internationalen Extrem Metal-Szene ihres Landes. Auf ihrem elften Longplayer konzentrieren sie sich auf bewährtes und dennoch klingt „Modern primitive“ nicht wie ein Aufguss der Vorgänger. Das liegt zum einen an der rohen Brachialität des Materials und vor allem an der Orchestrierung auf diesem Album, die einen wesentlichen Bestandteil der Songs darstellt. Der reichhaltige Einsatz von Streichern und Co. nimmt hier und da Soundtrack-ähnliche Ausmaße an. Gerade „Coming storm“ ist in diesem Fall hervorzuheben. Der Titeltrack zeigt beeindruckend die Fähigkeit der Griechen, Death Metal mit Orchesterelementen sowie die deathigen Growls mit egozentrischem Klargesang mühelos zu kombinieren und dabei den Spannungsbogen immer wieder neu zu setzen. Die transparente Produktion verleiht dem Material eine äußerst kalte Härte und bringt selbst die kleinsten Effekte zum Vorschein. „Modern primitive“ dürfte in der langen Diskografie der Griechen ganz weit vorne mitspielen, das steht außer Frage.