"Kill a celebrity" CD von Ramallah

von Matthias Mader (September 2005) "Wir leben in fürchterlichen Zeiten", hat Ramallah-Mastermind Rob "White Trash" Lind als sein Credo auserkoren. Und ganz nebenbei hat er mit "Kill a celebrity" gleich noch den aktuellen Soundtrack zur Apokalypse geschrieben. Ganz im Gegensatz zur Haupt- bzw. Vorgängerband, nämlich Blood For Blood, setzen Ramallah dabei weniger auf Speedbolzerei als auf kontrolliertes Riffing. Die meisten der 15 Songs bewegen sich lediglich im Midtempo-Bereich und sind geprägt von der famosen Gitarrenarbeit (siehe "Ramallah"), ein Feuerwerk, wie ich es seit Leeways "Born to expire" nicht mehr gehört habe. Doch Ramallah haben noch mehr zu bieten, man höre sich nur "Days of revenge" an, ein schon fast melancholischer Hardcore-Song, der mit seinen geschmackvollen (und keineswegs kitschigen) Keyboard-Layern für viel Abwechslung sorgt, das ist genau die Nummer, die Pete Steele immer vergeblich zu schreiben versucht hat. "Oscar cotton" setzt sogar noch einen drauf: Hardcore-Pop mit Attitude, absolut hitverdächtig! Ramallah sind die Zukunft des Hardcore und beweisen mit "Kill a celebrity" eindrucksvoll, dass man weder Metal- noch Rock-Schemata kopieren muss, um originell zu klingen.