"Judas" LP von Fozzy

von Markus Wosgien (16.08.2017) Gäbe es eine Funken Gerechtigkeit im Musikzirkus, dann würde das Modern Metal Quintett um Wrestling-Superstar Chris Jericho permanent die Chart-Hitlisten anführen und ihre Singles wären auf Dauerrotation bei den hiesigen Radiosendern. Stattdessen rangieren Fozzy noch immer unterm Radar, während Genrekollegen wie Five Finger Death Punch oder Avenged Sevenfold durch die Decke schießen. An der Qualität kann es eigentlich nicht liegen, denn auch „Judas“ strotzt erneut vor frischen, super eingängigen Rock- und Metalsongs. Rund ein Jahr haben sich Fozzy für das Songwriting Zeit genommen und holten sich mit Johnny Andrews abermals Hilfe von außen, mit der bereits in der Vergangenheit Hochkaräter wie „Lights go out“ komponiert wurden. Die elf neuen Tracks fließen wie aus einem Guss, besitzen ein gesundes Maß an Pop-Appeal und dröhnen mit reichlich Groove und Wucht aus den Boxen. Die Riffs sind kernig und zielsicher, wobei man sogar Ausflüge ins Hip-Hop-Metier wagt („Three days in jail“), und Mut beweist. „Judas“ knüpft qualitativ an den großartigen Vorgänger an und liefert reihenweise Hits.