"Hospodi" CD von Batushka

von Björn Springorum (14.06.2019) Hier haben wir es, das erste wirklich wichtige, prägende Black Metal-Referenzwerk des Jahres. Dass es aus Polen kommt, ist längst nicht mehr erstaunlich. Dass es von Batushka stammt, erst recht nicht. Nach den unschönen Streitereien um den Bandnamen konzentriert sich diese Inkarnation der Band auf das, was sie am besten kann: Vollkommen einnehmenden, rituellen, berauschenden Black Metal der geheimnisvollen Art, konterkariert von den klerikalen Musiktraditionen der orthodoxen Kirche mit ihren Mönchsgesängen, Klageliedern und einer mysteriöser Aura. „Hospodi“ ist als Totenlied gedacht, als Messe zu Ehren eines Verstorbenen. Entsprechend dräuend, bedeutsam und sakral klingt das wuchtige Album. Man hat nicht das Gefühl, einem Black Metal-Album zu lauschen, auch wenn das hier der spannendste Stoff ist, den das Genre derzeit zu bieten hat. Man hat eher das Gefühl, als unfreiwilliger Beobachter bei einer uralten Zusammenkunft zu sein. Und das ist große Kunst.