"Devil's playground" CD von Billy Idol

von Marcel Anders (Januar 2005) Dass dieses Album kommen würde, war klar. Die Frage war nur, wie es klingt. Denn 12 Jahre nach "Cyberpunk" ist der Superstar der '80er fast im Rentenalter. Wovon auf diesem Werk, das mit Produzent Keith Forsey und Gitarrist Steve Stevens zwei alte Bekannte aufweist, zum Glück nichts zu spüren ist. Im Gegenteil: Idol klingt wie Mitte der '70er, als er mit Generation X rotzigen Punkrock machte - rebellisch, laut, wütend. Dabei gibt der Opener "Super overdrive" die Marschrichtung für zumindest die Hälfte der 13 Stücke vor: Schnelle, ruppige Power-Rock-Ditties mit metallischen Riffs, Mitgrölrefrains und Idol in der Paraderolle als Schreihals vom Dienst. Nichts Neues also, aber doch solides Handwerk alter Schule, das ohne Hightech, ohne Keyboards und ohne Streicher auskommt. Hier geht es um den gestreckten Mittelfinger an die Musikindustrie und ein großes Hallo an alle Fans. Denen tischt Idol mit der ersten Single "Scream" den potentiellen Nachfolger zu "White wedding" auf. Und selbst, wenn es mit dem Weihnachtssong "Yellin' at the xmas tree", der Country-Parodie "Lady do or die" oder dem balladiösen "Cherie" merklich ruhiger wird: "Devil's playground" ist ein gelungenes Comeback. (Marcel Anders - Januar 2005)