"Day of reckoning" LP von Destruction

von Jürgen Tschamler (06.01.2011) Auf Schmier und Co. ist Verlass! Erneut zerfetzt einen das Trio die Synapsen und klingt dabei alles andere als „wie immer“. Sicher, Destruction können sich keinerlei musikalische Sperenzchen erlauben. Das musikalische Korsett der deutschen Thrash-Legende ist eng gezurrt... und dennoch, frischer klangen Destruction selten. Die Trademarks wurden beibehalten, sprich, die Taktfrequenz ist enorm hoch, die Riffs hauen einem die Kauleiste weg und Schmiers Bass/Gesangs-Doppel gibt dem Esszimmer dann den Rest. Es sind die kurzen, manchmal überraschenden Passagen, Riffs, Rhythmus-Wechsel in den Thrash-Salven, die „Day of reckoning“ so erfrischend hörenswert machen. Trotz der kompromisslosen Brutalität, muss man dem Material eine gewisse Eingängigkeit zugestehen ohne den Begriff Thrash Metal zu schänden. Einer der Übertracks ist das hackende „Devil`s advocate“ mit einem Mördertempo! Mit einem beißenden Riff, bohrt sich der Titeltrack gnadenlos durch die Gehörgänge. „Sorcerer of black magic“ beginnt Destruction-untypisch und schlägt dann in ein monströses Thrash-Inferno um. Man kann Destruction viel unterstellen, aber sicher keinen Stillstand oder Einfallslosigkeit. „Day of reckoning“ ist der Beweis, dass mit zunehmendem Alter die Klasse/Qualität massiv ansteigt! Killer.