"Agape" CD von Lantlos

von Markus Eck (26.09.2011) Mit dem dritten Album bieten die beiden Düsterseelen Herbst und Neige erneut hochmelancholischen und inspirativ entrückten Post Black Metal der intellektuell getrimmten Sorte. Und das ebenso eigenwillige wie begabte Künstlerduo, zeigt sich wohl weiter entfernt vom Genre-Mainstream als dies überhaupt vorstellbar ist. Doomig und verhalten, verquer und spröde beginnt diese aktuelle Liedersammlung, welche fünf berührend sensible Weltflucht-Kompositionen umfasst. Großen Spielraum nehmen faszinierend gefühlvolle Elemente ein, von überwiegend besinnlicher Natur. Das emotionale Spektrum der beiden Urheber, welches hierfür schonungslos offen vertont wurde, scheint sowieso nicht von dieser Welt. So kam schließlich ein weiteres Mal für Lantlos zusammen, was hier ganz einfach unweigerlich zusammengehört: Unermesslicher Seelenschmerz, astronomisch hohe Verzweiflung, unstillbare dunkelromantische Sehnsucht, signifikant ausgeprägter Anspruch auf umfassend gehaltvolle Lieder und eben ergiebig vorhandenes Umsetzungsvermögen. Resultat solcherlei enorm konstruktiver Umstände sind eben jene fünf Songs, welche eindrucksvoll aufzeigen können, wie man kreativen Individualismus definiert.