Das Album der Woche: Deftones mit White Pony (20th Anniversary)

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Deftones und „White Pony“. Für viele Fans ist das dritte Album aus dem Hause Deftones der heilige Gral. Bis zum heutigen Tage wird dieses Album gefeiert und geliebt. Nun hat das Album 20 Jahre auf dem Buckel und erscheint erneut. Die Bonusplatte „Black Stallion“ mit den Remixen wertet diesen Klassiker ungemein auf. Unser Album der Woche bei EMP.

Deftones und das Jahr 2020. Zuerst macht man kurzen Prozess und haut ohne großen Vorlauf das Album „Ohms“ raus und jetzt gibt es direkt den Nachschlag. OK, dieser ist der Tatsache geschuldet, dass das Überalbum „White Pony“ dieses Jahr 20 Jahre alt wird. Ein Umstand, der gefeiert werden muss. Ist es doch für viele Fans das (!) Deftones-Album. Zugegeben, es ist legendär und ein gern gesehener Gast auf dem heimischen Plattenspieler. Und dennoch muss man sagen, dass das Pferd damals mit der Band durchging. Waren „Adrenaline“ und „Around The Fur“ für viele Fans die Alben, die die Band ausmachte, läutete man mit „White Pony“ ein neues Kapitel in der Bandgeschichte ein. Chino und seine Männer standen damals unter einem enormen Druck. Man musste abliefern und war sich darüber auch im Klaren. Man wollte dem Label zeigen, dass man in der Lage war ein starkes Album abzuliefern. 

Deftones - Band

Mit „Adrenaline“ und „Around The Fur“ konnten die Deftones auf ganzer Linie überzeugen. Der Druck war groß vor „White Pony“. (c) by Warner Music

Die Deftones und der Druck zum dritten Album

Und dennoch hatte man im Hinterkopf, dass man seinen kreativen Prozess nicht Erwartungen unterordnen möchte. Man wusste, aus welchem Lager man kam, wollte sich aber irgendwie der Nu Metal-Szene entziehen. So bezeichnet Chino Moreno das Album selbst als „slow-burner“. Es bedarf einer gewissen Zeit, dass sich einem die Songs erschließen. Natürlich gibt es mit „Elite“ oder auch „Korea“ Songs, die derart ruppig daher kommen, dass man den Brückenschlag zu den alten Alben machen konnte. Dem gegenüber stehen aber Songs wie „RX Queen“ oder auch „Teenager“, welche minimalistischer und dezenter daher kommen. Hier soll die alte Liebe zu The Cure, Depeche Mode oder auch The Smith zum Tragen kommen. Der Fan bekam folglich ein Album, welches er zu diesem Zeitpunkt nicht erwartete, über die Zeit hinweg aber zum Lieblingsalbum ernannte. Kritiker ordneten das Album dem Nu-Metal zu und definierten für die Deftones ein neues Genre.

Deftones - Cover

Das weiße Pony hat 20 Jahre auf dem Buckel. Neuauflage ist am Start, Vinyl wird nachgereicht.

„White Pony“ wird 20 Jahre alt…

20 Jahre hat das Album nun auf dem Buckel. Irgendwie unvorstellbar, da das Album in all den Jahren sich nicht abnutze. Vielmehr ist es so, dass man über die Jahre hinweg immer neue Facetten entdeckte oder einen Song zum neuen Lieblingssong des Album ernannte. Sei es „Knife Prty“ oder „Change (In The House Of Flies)“. Unangefochten bleibt aber „Passenger“ ein Übersong, der insbesondere durch Tool-Frontmann Maynard James Keenan eine göttlichen Vibe bekommt. „White Pony“ wird 20 Jahre alt und neu aufgelegt. Nun kann man sagen, dass dies unnötig ist, da die Platte schon zu Hause im Regal steht. Richtig, jedoch hat die Neuauflage ein Bonus-Album am Start, welches auf den Namen „Black Stallion“ hört. Namhafte DJs haben sich hier ans Werk gemacht.

Deftones - White-Pony-x-Black-Stallion

Die Kraft der zwei Herzen, äh, Pferde. Das Remix-Album überzeugt wirklich auf ganzer Linie.

… und bekommt mit „Black Stallion“ ein zusätzliches Album

So greift DJ Shadow den Song „Digital Bath“ auf und verleiht dem Song einen anderen Vibe. Natürlich wird die Nummer zu einer elektronischen, was aber bei einem Remix-Album nicht verwunderlich sein sollte. „Pink Maggit“ wird mit 3 Minuten mehr Spielzeit von Squarepusher verarbeitet und geizt nicht mit Disharmonie. Robert Smith hat sich „Teenager“ geschnappt und macht daraus eine dunkel angehauchte Nummer. Mike Shinoda von Linkin Park ist ebenfalls am Start und stellte „Passenger“ auf den Kopf. Das Resultat ist ein mit Ambient und Rock gespickter Track, der zweifelsohne zu den Highlights gehört. Der Grammy-ausgezeichnete Track „Elite“ wird zu einer druckvollen Nummer durch den Briten Benjamin Power. „Black Stallion“ überzeugt auf ganzer Linie und macht die Neuauflage von „White Pony“ zu einer ganz besonderen. Unser Album der Woche bei EMP. 

Kategorien: musik Peter

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