Schandmaul erzählen Geschichten mit „Unendlich“

Schandmaul-Banner

Schandmaul  feierten letztes Jahr 15 Jahre Bandgeschichte. Ein halbes Jahr nach dem zugehörigen Konzert, stellt man nun „Unendlich“  vor, welches erneut eine Hommage an Rock und Mittelalter ist.Gröbenzell ist nicht unbedingt das, was man als den Nabel der Welt bezeichnen würde. Mit seinen fast 20.000 Einwohnern wirkt es verschlafen, obwohl das Münchner Zentrum gerade mal 16 Kilometer entfernt liegt. Ausgeschlafen haben dagegen Schandmaul, die sich 1998 dort zusammen gefunden haben um eine Mischung aus Rock und Mittelalter zu machen, welcher sich über die Jahre hinweg ständig weiterentwickeln sollte. Das Sextett – welches bis auf eine Umbesetzung immer noch in seiner ursprünglichen Form besteht – griff direkt zum Stift um mit „Wahre Helden“ ein Jahr nach Gründung bereits ein Album vorzulegen. Die Musiklandschaft wurde hellhörig, was sich dort im bayrischen Städtchen zusammen braute. Durch lyrische Anlehnung an das Mittelalter traf Sänger Thomas den blankgelegten Nerv der Zeit und die optische Aufwertung der Band durch zwei ansehnliche Damen, stand der Sache ebenfalls nicht im Wege.

Schandmau-Band

Schandmaul sind mehr oder weniger immer noch in Originalbesetzung.

Doch Schandmaul waren nun keine der Bands, die durch den Erfolg über die Jahre hinweg ruhiger wurde, beziehungsweise sogar sich ausruhte. „Wir sind eine Band, die sich mehr oder weniger über ihre Liveauftritte definiert“, hört man aus dem Lager, wenn es um die Veröffentlichungen und den zugehörigen Touren geht. Aber Alles hat bekanntlich seinen Preis und so zogen sich Schandmaul 2010 aus dem Rampenlicht zurück, um sich eine Auszeit zu gönnen. Die Ruhe sollte durch „Traumtänzer“ ein beeindruckendes und auch härteres Ende finden, als man Schandmaul vielleicht so zugetraut hätte.

Schandmaul-Unendlich

Das neue Album "Unendlich" gibt es in unterschiedlichen Variationen.

Nun also „Unendlich“, welches neben In Extremo, Unheilig und Eisbrecher ebenfalls bei Universal erscheinen wird. Völlig autark agierend hat die Band 15 Songs für das 8. Album fertig gestellt, die nun am Freitag in den Laden kommen werden. Aber was hat man zu erwarten? Schreit „Unendlich“ nicht schon nach ruhiger und angepasster Musik? Das Gegenteil ist der Fall und vielmehr soll der Titel umfassen, dass Schandmaul wieder mehr Geschichten erzählen, als es bei „Traumtänzer“ der Fall war. „Trafalgar“ ist eine Hommage an die berühmte Seeschlacht. Mit „Tippelbruder“ und „Kaspar“ bedient man den Folk und erzählt Geschichten von Zimmermännern auf der Walz, sowie vom Brandner Kaspar, was der Brückenschlag in die bayrische Heimat ist. Aber auch Intoleranz wird angeprangert und so bekommt die rechtsradikale Szene mit „Bunt aber nicht braun“ in ironischer Art und Weise ihr Fett weg. Schandmaul, und das muss man zweifelsohne sagen, haben mit „Unendlich“ ein abwechslungsreiches und mehr als interessantes Album gemacht. All das, was Schandmaul über die letzten 15 Jahre geprägt, geformt und beeinflusst hat, kann man ohne „wenn und aber“ auf „Unendlich“ hören. Und noch mehr! Als Garant für weitere Jahre von Schandmaul.

[yt]

Kategorien: musik Peter

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