Nine Inch Nails provozieren mit Hesitation Marks

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Nine Inch Nails haben eben erst das neue Album „Hesitation Marks“ veröffentlicht. Die Band um Trent Reznor ist damit auch in Europa auf Festivaltour und bricht direkt einen Streit vom Zaun.

Nine Inch Nails sind ruhiger geworden. Musikalisch zumindest! Mit „Hesitation Marks“ bewegt sich die Band nun in Fahrwassern, die man vor Jahren der Band nicht zugetraut hätte. Mit Klangteppichen und Gesang irritiert Reznor nun den einen Teil der Fans, gewinnt aber sicher neue hinzu. So spricht Reznor nun auch von Schwierigkeiten zu den Aufnahmen von Hesitation Marks, da die Band vor allem mit Krach umgehen konnte. Eine Art Intensität war gefragt, die es nun mit „Hesitation Marks“ zu einer perfiden Perfektion geschafft hat. Man spielt mit unterschiedlichen Elementen und hat selbst keine Scheu vor Funk und Dance. Gibt es den alten Reznor noch? Was ist mit dem Wahnsinn, der Alben „The Downward Spiral“ für manche Menschen unhörbar machte? Vorbei? Weg? Ausradiert, um es mit den Worten von „Eraser“ aus besagtem Album auszudrücken?
Trent Reznor Nine Inch Nails live

Reznor fand für seine Spielzeit wohl wenig Verständnis....

„Dem neuen [Reznor, Anmerkung d. R.] geht es besser“, gibt Nine Inch Nails Frontmann und Hirn unverblümt zu. Der jahrelange Drogen- und Alkoholkonsum wird benannt, welcher die Lebensqualität enorm eingeschränkt habe. Die mehr als 10-jährige Abstinenz trägt nun die Früchte. „Ich litt unter Minderwertigkeitskomplexe. Meine Persönlichkeit war nicht sehr gefestigt und ich fand mich selbst bei weitem nicht so interessant, wie mich Medien und Fans zu finden schienen. Ich machte dann Sachen, die mich interessanter wirken ließen.“ Eine Ehe und zwei Kinder später, hat sich das Blatt bei Reznor gewendet. Denkt man! Nimmt man an um dann auf andere Art und Weise zu provozieren.
Biffy Claro live

... und die Herren von Biffy Clyro bekamen es ab!

Im Rahmen der englischen Festivals Reading und Leeds spielten Nine Inch Nails eine ihrer Festivalshows. Leider nicht als Headliner, wie man es sich insgeheim gewünscht hat. So twittert Reznor direkt vor dem Auftritt des ersten Festivals Reading über die Tatsache, dass man vor der schottischen Band Biffy Clyro spielen würde: „Should be an unusual show tonight at Reading…the lying promoter and the band following us (whoever the fuck they are) fucked us on our production“. Harte Worte, die zum einen verständlich sind, auf der anderen Seite aber unangebracht erscheinen. Sicherlich, Nine Inch Nails sind keine Band, die bei Tageslicht funktionieren. Zu ausgereift und gewitzt ist die Lichtshow, die sich Reznor ausdenkt. Dennoch, der Respekt für die Kollegen von Biffy Clyro wäre wünschenswert gewesen. Die Schotten sind schließlich mit dem neuen Album „Opposites“ direkt auf Platz 1 der englischen Charts.

Nun folgt auch aus dem Hause Biffy Clyro die Antwort auf obiges Statement. So spricht Simon Neil nun mit folgendem Statement Klartext: „He basically spat his dummy out. Nine Inch Nails are a huge band and they’ve been headlining loads of festivals everywhere and I think their manager or someone told him they weren’t headlining Reading and Leeds, God forbid, and he decided to take it out on us.“

Nine Inch Nails provozieren nach wie vor. Wenn auch ruhiger in der Musik, die nötige Direktheit findet man wie gewohnt bei Reznor und seinen Jungs. Und darüber hinaus zeigt „Hesitation Marks“, dass auch mit stillen Momenten Großartiges geschaffen werden kann. [yt]

Kategorien: musik Peter

Tags: Biffy Clyro Hesitation Marks Nine Inch Nails Trent Reznor | permalink

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