Die EMP Plattenkiste zum 18.05.2018

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Die EMP Plattenkiste vor dem Pfingst-Wochenende. Da bekommen wir doch kurzerhand wieder ein langes Wochenende serviert. Der ein oder andere wird sich auf einem Festival einfinden. Wir packen auch schon die Habseligkeiten zusammen, um mitten im Geschehen zu sein. Doch die Fahrt auf ein Festival will mit guter Musik geschehen. Aus diesem Grunde müssen wir euch diese Woche noch intensiver unsere Highlights ans Herz legen. Zieht euch die EMP Plattenkiste für diesen Freitag rein.

Sleep – The Sciences

Sleep - Cover

Nach rund 20 Jahren legen Sleep ein neues Album nach. Doom und Stoner vom Allerfeinsten.

„Dopesmoker“ ist legendär und die Freunde des Doom schreien jetzt schon direkt „Sleep“. Klar, wir sprechen von dem legendären Trio, welches nun nach rund 20 (!) Jahren endlich ein neues Album veröffentlicht. Und dies auch noch ohne große Ankündigung. „The Sciences“ ist ein Brückenschlag zu den alten Tagen und dies ist auch direkt nach den ersten Takten klar. Zwischen Riff-Gewittern und einer dunklen Aura nistet sich die Band ein, um sich virtuos zu geben. Man zelebriert teilweise 13-minütige Songs, welche Raum und Zeit dermaßen in den Hintergrund rücken lassen. Ein Joint könnte nicht wirkungsvoller sein. Monumental hier, Solo da und Klangstrukturen, die anscheinend nur Sleep aus dem Hut zaubern können. „The Sciences“ legt die Messlatte sehr hoch, was Veröffentlichungen des Genre betrifft. Für manche Bands aber wohl zu hoch, denn in ihrer Klasse sind Sleep fast schon unerreichbar.

Amorphis – Queen Of Time

Amorphis - Cover

Das neue Album von Amorphis ist mutiger, verleugnet aber sicher nicht, woher die Band kommt.

Amorphis hatten enormes Glück. Man mag sich nicht ausdenken, wo die Band heute stehen würde, wenn sie ihren Sänger 2005 nicht verpflichtet hätte. Tomi ist mittlerweile der Dre- und Angelpunkt der Band und dies nicht nur aus optischen Gründen. Die Finnen haben seit dem Einstieg des Mannes ein Hit-Album nach dem anderen veröffentlicht und man konnte schon erahnen, dass „Queen Of Time“ auch hier nicht aus dem Rahmen fallen wird. „The Bee“ eröffnet die Scheibe und sofort packt einen die Magie der Truppe. Diese Einhergehen von Death Metal und Folklore, unfassbar! Songs wie „The Golden Elk“, die sich mit Melodien ins Großhirn fressen, dass es einem ganz schummrig wird. Einzigartig! Und damit der Schuh nicht abgelaufen wird, schaffen es Amorphis erneut, mit komplexen und mutigen Songs über sich hinauszuwachsen. Seien es Streicher, ein dominanterer Einsatz von Keyboards oder einfach die Tatsache, dass die Melodien noch melodischer sind. Hammer!

Lucifer – Lucifer II

Lucifer - Cover

Das Trio hat es in sich. The Oath treffen auf Hellicopters. Das Resultat ist ein diabolischer 70er-Rock-Mix.

Lucifer sollte man sich merken. Und dies nicht nur wegen der Frontfrau Johanna Sadonis, welche sich mit The Oath bereits einen Namen gemacht hat. Auch Nicke Andersson von den Hellacopters ist eine wesentliche Stütze des Trios. Mit ihrer Passion für große Namen wie Blue Öyster Cult, Steppenwolf und anderen Bands bis hin zu Fleetwood Mac, haut die Band nun „Lucifer II“ raus. Ein Album, welches Gitarren-lastiger nicht sein könnte, betörender dem Hörer nicht verzaubern kann und dabei einen smarten okkulten und dunklen Touch serviert. Während der Opener „California Son“ noch mit Tempo daher kommt, ist „Dreamer“ dem Titel entsprechend eine Ballade, welche perfekt einen emotionalen Moment bei Sons Of Anarchy begleiten könnte. Die Achterbahnfahrt hinsichtlich der Rhythmik zieht sich über 9 Songs hinweg, welche alle durch ihren authentischen Touch leben. Mit der Ausnahmesängerin Johanna ist die Kiste aber fast auch schon ein todsicheres Ding.

Five Finger Death Punch – And Justice For None

Five Finger Death Punch - Cover

Wenn es drauf ankommen muss, dann liefern Five Finger Death Punch ab. Das neue Album ist der beste Beweis.

Siebtes Album und ja verdammte Axt, Five Finger Death Punch sind zurück wie man es sich erhofft hat. Es gab ja ein Hin und Her, was die Konstellation der Band betrifft. Aushilfe-Sänger, Abbrüche, die komplette Klaviatur des Rock hat man gespielt. Aber wenn es drauf ankommt, dann liefern die Herren doch ab. „And Justice For None“ ist der Titel des aktuellen Albums und wohl eine kleine Hommage an Metallica und ihrem Überalbum. 13 Songs, davon zwei Cover und das war es auch schon mit den Rahmenbedingungen. Moody ist gesanglich wieder auf allerhöchstem Niveau unterwegs, während die Band sich zwischen aggressiv und melodisch die Bälle hin und her wirft. „My Nemesis“, „Anywhere But Here“ oder die Über-Nummer „Battle Born“ sind nur drei der insgesamt amtlich fetten Kiste. Die Produktion ist ein Traum, was aber auch keinesfalls anders zu erwarten war. So macht das neue 5FDP Album gleich doppelt so viel Spaß.

Lamb Of God – Legion: XX

Burn The Priest - Cover

Ganz alter Name, aber es steckt eine aktuelle Band dahinter. Lamb Of God hauen ein Cover-Album raus.

Lamb Of God haben einen Namen. Einen anderen hatten sie allerdings, als sie sich gründeten. Unter Burn The Priest formierte man sich, bevor man nach einigen Besetzungswechseln beschloss, dass ein neuer Name her muss. Nach rund 20 Jahren wird der Name aber wieder ausgepackt und ziert nun das Cover des Albums „Legion: XX“. Das Album ist aber nichts anderes als ein Lamb Of God Album, wenn auch kein reguläres. Vielmehr sprechen wir von einem Cover-Album, welches allerlei Leckeren für euch parat hat. Sei es der Quicksand Song „Dine Alone“ oder der Melvins-Klassiker „Honeybucket“. Grossartig auf den Punkt gebracht und dies in feinster New Metal-Manier. Blythe zeigt sich wieder in Höchstform und lässt seine charismatische Stimme über die Songs kreisen. 10 gibt es insgesamt und jeder Song ist auf den Punkt. Bad Brains, The Accused oder auch S.O.D. – alle sind sie vertreten! Macht derbe Laune!

Kategorien: Peter musik

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