Die EMP Plattenkiste zum 16.02.2018

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Die EMP Plattenkiste für den 16. Februar 2018 wäre am Start. Wie immer gibt es Musik satt und dies nach besten Wissen und Gewissen. Die Qual der Wahl, wer es in unsere „Top 5“ der Woche schafft. Aber wir sind mittlerweile routiniert und immer wieder trifft man alte Bekannte, bei denen man sicher sein kann, dass sie fette Alben am Start haben. Schaut aber selbst rein.

Piano Become The Teeth – Wait For Love

Piano Become The Teeth - Cover

Piano Become The Teeth lassen große Melodien sprechen und faszinieren von Vorne bis Hinten.

Piano Become The Teeth hauen ihr viertes Album „Wait For Love“ raus. Mit dem Song „Charisma“ konnte man sich schon ein Bilda von machen, wohin die Reise bei der Band aus Baltimore geht. Vom ruppigen Post-Hardcore etwas Abstand nehmend, zelebriert die Band mittlerweile eine ganz eigene Definition dieses Genre. Es ist die ergreifende Stimme von Kyle Durfey, welcher wahrlich über sich hinauswächst. Kombiniert mit einer filigranen Instrumentalisierung und einer gehörigen Portion Emotionen schifft man in einen Hafen ein, der wahrlich nur für diese Band angelegt wurde. Es tun sich Parallelen auf zu La Dispute, wenn man „Bloody Sweet“ hört, aber eine Eigenständigkeit bewahrt sich diese Band zu jedem Zeitpunkt. Mit 10 Songs in Summe, sind es großartige Melodien, die Piano Become The Teeth ausmachen und dieses Album zu einem wichtigen Meilenstein in der Bandgeschichte wachsen lässt. Einzigartig, wunderschön und mit Tiefgang ausgestattet.

Pop Evil – Pop Evil

Pop Evil - Cover

Hinter Pop Evil versteckt sicher keinesfalls eine Pop-Band. Das zeigt das gleichnamige Album erneut.

Der Name wirkt auf mich immer noch befremdlich. Wie um Alles in der Welt kann man seine Band Pop Evil nennen um dann so weit entfernt vom Pop zu agieren, wie es eben diese Band handhabt? Oder soll gerade der Name darauf hinweisen, dass man es nicht mit Pop zu tun hat? Man weiß es nicht und letztendlich ist dies auch egal. Das gleichnamige fünfte Album hat aber auch hier und da catchy Ansätze, die vielleicht den Brückenschlag zu Pop darstellen könnten. Aber dafür benötigt man schon jede Menge Fantasie und die Single „Colors Bled“. Mit Mötley Crüe-affinen Elementen geht es bei „Be Legendary“ zur Sache, was dazu führt, dass man umgehend die Lautstärke nach Oben schraubt. Mit amtlich Dynamik, dicken Eier und Riffs, die so schmissig daher kommen, dass es einem schwindlig wird, arbeiten sich Pop Evil durch dieses Album. Wer auf Shinedown steht, sollte diese Band antesten.

Ektomorf – Fury

Ektomorf - Cover

Mit „Fury“ kehren Ektomorf zurück. Bis auf Sänger und Kopf Zoli ist die Band aber komplett neu.

Manchmal läuft es rund, manchmal weniger. Eine Erfahrung, die auch Ektomorf machen mussten. Nachdem man die Live-Kiste veröffentlichte und dafür Lorbeeren einheimsen konnte, trennte sich Sänger und Kopf Zoli von den restlichen Beteiligten. Aus einer 4-Mann-Truppe wurde eine Ein-Mann-Show. Ersatz ist mittlerweile gefunden, jedoch ist anzunehmen, dass Zoli das neue Album „Fury“ letztendlich im Alleingang geschrieben hat. Und dies lässt dann den Rückschluss zu, dass es letztendlich nie anders war. Denn, und hier setzt das neue Album an, die Songs, die Herangehensweise, die Attitüde und das Drumherum sind eben zu 150% Ektomorf. Ein Album mit 10 Songs, die durch und durch überzeugen. Der moderne Metal hat hier und da einen Spirit von Sepultura, ist aber rundum ein eigenständige und mehr als solides Album. Groove und Thrash, wie ihn die Band seit Jahren zelebriert und lebt. Für Fans eh Pflicht, für andere definitiv eine Kaufempfehlung.

Massendefekt – Pazifik

Massendefekt - Cover

Massendefekt zeigen mit dem neuen Album „Pazifik“, dass „Echos“ keine Eintagsfliege war.

Ja ist es denn noch Punk, was Massendefekt da so machen? Kann, muss man sich aber nicht drüber streiten. Wenn wir mal ehrlich sind, ist dies auch egal. „Echos“ war stark und lieferte wahnsinnig viele Hits. Nun steht mit „Pazifik“ das neue Album vor uns und die Gretchenfrage ist, ob die Band den Erfolg wiederholen kann. Per se muss man neidlos anerkennen, dass diese Band den Dreh raus hat. Songs wie „Am Ende“ oder „Feuer und Eis“ funktionieren einzeln schon perfekt, sind aber im Gesamtkonzept des Albums noch besser. „Pazifik“ ist eines dieser Alben, die man von A bis Z hören muss und bei der Frage nach Anspieltips der Befragte ins Straucheln kommt. „Ja welchen Song soll ich denn da nun bitte nennen, wenn doch alle stark sind?“. So oder so ähnlich ist es auch mit diesem Album. Mit Hirn und Herz faszinieren die Texte und die Musik dazu.

Jinjer – Cloud Factory

Jinjer - Cover

„Could Factory“ von der Band Jinjer wird neu aufgelegt. Lohnt sich, denn der Sound ist fetter dadurch.

Auf die Frage wie viele Bands man kennt, die aus der Ukraine stammen, wird man in der Regel ein „keine“ als Antwort bekommen. Mit Jinjer wird sich dies wohl in den nächsten Jahren ändern. Den Anfang machte man bereits und das dritte Album „King Of Everything“ bescherte der Band auch hierzulande Aufmerksamkeit. Aber das Album, welches der Band einen immensen Schub verpasste war eben „Cloud Factory“ aus dem Jahre 2014. Dieses hat die Band nun neu aufgelegt und hierfür die Regler neu justiert. Das Resultat ist ein satter Sound, der im Umkehrschluss die Songs direkt reifer und akkurater klingen lässt. Das Album ist hierzulande weniger bekannt, was sich nun aber ändern muss. Sei es Sängerin Tatiana, aber eben auch der Rest der Band, die Musiker hauen Deathcore, Djent und sonstiges Zeug in den Topf um daraus einen fetten Sound zu zaubern. Wahrlich gut und höchst empfehlenswert.

Kategorien: musik Peter

Tags: CD Cloud Factory Ektomorf EMP EMP Plattenkiste Fury Jinjer Massendefekt Pazifik Piano Become The Teeth Plattenkiste Pop Evil Vinyl Wait For Love | permalink

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