Die EMP Plattenkiste zum 07. November 2014

EMP Plattenkiste

Die EMP Plattenkiste für den ersten Freitag im Monat November. Halloween haben wir hinter uns gebracht, und wer heute noch die Schminke in der Fresse hat, der hatte wohl derben Spaß. „Süßes oder Saures“ gibt es bei uns aber diesen Freitag auch. Die Mischung wurde unsererseits etwas abgewandelt und lautet nun „Fresse voll oder Fresse voll“. Schicke Platten haben wir wieder für euch zusammen gesucht, die teilweise zum Album des Jahres 2014 mutieren könnten. Lasst uns reinschauen in die EMP Plattenkiste für den 07. November 2014.

MachineHead

Machine Head könnten das Album des Jahres abgeliefert haben. Ein Biest von Musik.

Den Anfang machen die Herren von Machine Head. Eingangs noch erwähnt, dass wir eventuell das Album des Jahres diese Woche in den Händen halten können, sind wir mit „Bloodstone & Diamonds“ direkt an der richtigen Adresse. Bereits der Opener „Now We Die“ macht klar, dass sich Machine Head erneut in Fahrt gebracht haben und sämtliche Geschütze auffahren. „Game Over“ besticht durch eine Punk-Attitüde, die Robb Flynn auch gerne zugibt. Stand der doch bei der EP zu „Killer & Kings“ im Studio um den Ignite-Klassiker „Our Darkest Days“ einzusingen. Den Track gibt es hier natürlich in der fetten Version und stellt die damalige Demo-Ausgabe komplett in den Schatten. Ein Biest von einem Album mit tosendem Lärm und brachialen Sound. Ganz ganz großes Kino!

DownFallOfGaia

Downfall Of Gaia spielen Sludge, Doom, aber auch Black Metal. Düster und dunkel sind die Herren.

„Aeon Unveils The Thrones Of Decay“ ist schon eine Ansage des Titel. Downfall Of Gaia? Geht es noch etwas länger? Nun müsst ihr mich schon musikalisch überzeugen, wenn ich mir beim Abtippen des Titel fast die Finger breche. Man kann es nicht sagen, ob es Sludge, Post-Metal oder Crust ist. Oder doch ein Hauch Black Metal. Fakt ist aber, dass das Album vor Hass, Wut, Verzweiflung und Katharsis nur so strotzt. Hier treffen Zerbrechlichkeit auf wütende Ausbrüche – inklusive dem Schritt zurück. Das Album teilt sich etwas auf: Die eine Hälfte besticht durch rasenden Post-Metal während „To Carry Myself To The Grave“ eine Doom-Ära einläutet, die mir persönlich besser zusagt. Dennoch, und da liegt die Stärke des Albums, kann man hier von keinem Lückenfüller oder Aussetzer sprechen. Ein wahrlich gelungenes drittes Album und Downfall Of Gaia sollte man definitiv noch auf dem Schirm behalten.
GhostBrigade

Ghost Brigade mussten sich am letzten Album messen lassen. Aber die Herren haben es meisterlich geschafft.

Ghost Brigade mussten sich an „Until Fear No Longer Defines Us“ messen lassen. So ein Album schreibt man sicherlich nicht leicht und wenn es an den Nachfolger geht, sollte man auch mit Bedacht an die Sache rangehen. Soweit einläutend die Erklärung, wieso Ghost Brigade etwas länger gebraucht haben. „IV - One With The Storm“ setzt aber da an, wo man damals aufgehört hat, was sicherlich schon ein Durchatmen bei Fans hervorrufen wird. Die stilistische Ausrichtung und auch die Intension ist geblieben: Drückende Melodien, bestechende Riffs und eine beklemmende Atmosphäre, die seinesgleichen in diesem Genre suchen wird. Aber so gibt es immer wieder Ausbrüche aus dem alten Fahrwasser, wie man mit „Wretched Blues“ hören kann. Vordergründig immer noch ein typischer Ghost Brigade-Song, aber mit einer gediegenen Atmosphäre, dem dezenten Einsatz elektronischer Elemente und einer Schwingung, die tiefgründiger ist. Mit „Departures“ haut man aber dann direkt wieder Doom-Hits raus für die Ghost Brigade geliebt und geschätzt werden. Sicherlich war dieses Album mit einer besonderen Spannung erwartet worden, welche Ghost Brigade aber meisterlich geschafft haben.

PinkFloyd

Nach 20 Jahren bringen Pink Floyd ein neues Album raus. Man muss sich darauf einlassen, wird dann aber belohnt.

Mit Pink Floyd und „The Endless River“ haben wir eine weitere Perle ausgepackt. 20 Jahre nach dem letzten Studioalbum der Briten, setzen die progressiven Künstler erneut an um den alten Spirit aufleben zu lassen. Pink Flyod haben das Album in vier Teile gesplittet, damit sich der Hörer häppchenweise in die Welt der legendären Band reindenken kann. Psychedelisch geht es zur Sache und wer Pink Floyd in ihrem Schaffen noch nie verstanden hat, der wird Assoziationen zu der Musik in einer Arztpraxis im Kopf haben. Man muss sich darauf einlassen und sich die Zeit für diese Klangwelten nehmen. Wenn man aber hierfür bereit ist, dann fesselt einen das Album in jeglicher Form. 18 Songs, die sich an alten Zeiten orientieren, aber Raum lassen um sich selbst neu zu definieren.

PainOfSalvation

Nahmen ihr Livealbum im Studio auf, was letztendlich keines ist: Pain Of Salvation.

Das progressive Feld ist aber noch groß genug um auch jüngeren Bands eine Daseinsberechtigung zu bieten. Mit Pain Of Salvation haben wir eine und die Schweden lassen diesen Freitag ebenfalls ein neues Album vom Stapel. „Falling Home“ so der Name des Teils, welches mit 11 Songs beinhaltet, die eigentlich von vorne rein zum Scheitern verurteilt waren. Man wollte ein Live-Album machen, aber die damaligen Aufnahmen waren so schlecht, dass die Band sich kurzerhand in den Proberaum verzog um dort akustisch die Nummern einzuspielen, welche geplant waren. Also ein Livealbum welches keines ist und eine Best-Of die ebenfalls keine darstellt. Mit „Holy Diver“ gibt es eine Coverversion von Dio und der Lou Reed-Klassiker „Perfect Day“ kann schon als Hommage an den verstorbenen Künstler angesehen werden. Opener „Stress“ kommt vom Debüt „Entropia“, während der Titeltrack ein gänzlich neuer Song ist. Eine Ballade die mehrstimmig besticht und zeigt, dass Pain Of Salvation ihr Handwerk verstehen und können.

Kategorien: musik Peter

Tags: Downfall Of Gaia Ghost Brigade Machine Head Pain Of Salvation Pink Floyd Reviews | permalink

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