Die EMP Plattenkiste zum 05.04.2019

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Die EMP Plattenkiste für den 05. April 2019. Ja, der erste Freitag des Monats und wir haben uns wieder von schlechten Aprilscherzen erholt. Werden die von Jahr zu Jahr peinlicher oder kommt es nur mir so vor? Sei es drum: Wir konzentrieren uns wieder auf gute Musik. Schicke Platten haben wir definitiv heute für euch. Schaut rein!

Periphery – Periphery IV: Hail Stan

Periphery - Cover

Aussen schlicht und Innen dann die volle Bandbreite: Periphery sind sperrig, aber es lohnt sich!

Misha, seinesgleichen Gitarrist der Band der Periphery, hat bereits vor der Veröffentlichung unter die Motorhaube blicken lassen. „Periphery IV: Hail Stan“ so der Name des neuen Werkes. Man wolle zukünftig den Namen fortan mit etwas Unberechenbaren verbinden. Muss das wirklich sein? Ist ja nicht so, dass Periphery eine dieser monotonen Radiobands sind. Im Gegenteil: Seit Beginn an, treiben sie ihren progressiven und Djent-orientierten Rock bis zur Perfektion getrieben. Und wieder knallen hier Riff-Brocken auf Pop-Hooks. Elektronische Shouts durchziehen das Album und die Stimme von Spencer Sotelo steht in gewissen Momenten über Allem. „Blood Eagle“ wirkt schroff, „Satellites“ orientiert sich an der 10-Minuten-Grenze und lässt unfassbar viel Raum für die Kreativität der Band. Und immer wieder blitzen Deathcore-Breaks auf, die den Hörer wachrütteln. Ein herrliches Album für all die, die es gerne sperrig wollen. Periphery erneut in Höchstform.

Sworn Enemy – Gamechanger

Sworn Enemy - Cover

Sworn Enemy lassen keinen Zweifel daran, dass man Oldschool und Newschool herrlich mischen kann.

„Step the fuck back before you get knocked out“ knallt es einem entgegen, wenn man „Gamechanger“ abspielt. Der Opener „Prepare For Payback“ gibt die Marschrichtung vor. Sown Enemy und nichts anderes als Sworn Emeny eben. 1997 unter dem Namen gegründet und 1999 in Sworn Enemy umbenannt, wirft die New Yorker Truppe uns nun ihr sechstes Album hin. Wie einem Hund das Fressen. Friss oder lass es eben. Und das von Robb Flynn produzierte Album muss gefressen werden. Der Hardcore-geschwängerte Metal bolzt, holzt und nietet Alles um, was sich auch nur im Ansatz in den Weg stellt. Sal Lococo schreit sich wieder herrlich in Rage, während die Musiker sich zwischen Newschool, Oldschool und Metal bewegen und ausleben. „Integrity Defines Strength“ sticht hervor, da das Wechselspiel der Stile hier wunderbar umgesetzt wird. Auch „Coming Undone“ sollte erwähnt werden, da man hier auf eine akustische Gitarre trifft. Rundum eine geile Platte!

Polar – Nova

Polar - Cover

„Alles neu“ wurde versprochen, zum Glück ist eben nicht Alles neu: „Nova“ von Polar.

Die Crux eines jeden Journalisten sind die sogenannten Pressetexte. Texte, die ankündigen sollen, was das vorliegende Album ausmacht bzw. welche Veränderungen es gibt. Polar hatten für „Nova“ auch einen Pressetext, der von Veränderungen sprach. Meist gehen solche Ankündigungen aber nach Hinten los. „Nova“ ist also nicht mehr Melodic-Hardcore? Urgs, will man in den Mainstream? Die Angst legte sich aber schnell, da der Sound immer noch das ist, wofür man die Band aus London kennt. Nein, keine fetten Elektro-Beats und auch keine inflationären Synthesizer. Nichts dergleichen! Vielmehr veränderte man die Lyrics und die Message darin. Folglich weiterhin fetter Sound, massig Breaks und tosende Riffs. Weiterhin harte Töne und keine weichgespülte Musik. Polar sind weiterhin Polar. Und „Nova“ ist in Sachen Songwriting einfach besser als das, was man bisher gemacht hat. Wenn doch jede Weiterentwicklung so toll wäre. Starkes Album!

Necrodeath – Defragments Of Insanity

Necrodeath - Cover

Necordeath haben ihr zweites Album zig Jahre nach der Veröffentlichung neu eingespielt.

Den Namen Necrodeath solltet ihr euch merken. Mir fällt die Band direkt ein, wenn ich an extremen Metal aus Italien denke. Seit einiger Zeit verfolge ich die Band schon. Genauer gesagt, seit dem zweiten Album „Fragments Of Insanity“. 1989 erschien, gilt dieses Album bei Fans der Band als das Überalbum. Aber auch Freunde der extremem Musik feiern das Album ab. Die Mischung aus Black und Thrash sorgte damals für ungemeines Aufsehen. Man überschlug sich und ja, die Band musste sich irgendwie immer an diesem Meilenstein messen lassen. Segen und Fluch also. Nun erscheint mit „Defragments Of Insanity“ eine Neuinterpretation des Albums. Neu aufgenommen, neu ausgeklügelt und das Ganze mit dem aktuellen Lineup. Stänkerer würden nun sagen „braucht man das wirklich?“ und ich würde sagen „Ja, auf jeden Fall“. Alleine der neue Sound lohnt sich die Anschaffung. Darüber hinaus kennen viele Musikfreunde das Album nicht. Jetzt wird dies geändert!

Once Awake – Inside The Storm

Once Awake - Cover

Den Namen Once Awake solltet ihr euch merken. Geiler Groove Metal aus Norwegen.

Skandinavien zählt wohl zu den umtriebigsten Regionen, wenn es um Musik geht. Mancher denkt sich aber nun, dass aus der Region eben nur Metal kommt, den man traditionell nennt. Dies mag sich stimmen, aber eben auch nur bedingt. Auch Groove Metal findet man dort, wie Once Awake mit ihrem zweiten Album „Inside The Storm“ wieder herrlich zeigen. Die Norweger schaffen mit ihrem neuen Album einen wahnsinnigen Spagat zwischen Melodien und Wums. Man könnte Vergleiche zu Devil Driver heranziehen, aber letztendlich würde man beiden Bands nicht gerecht werden. Frode Hennø keift beispielsweise abwechslungsreicher als dies Dez Fafara macht. Insgesamt bekommt man mit diesem Album ein herrlich modernes Album serviert, welches sicherlich Eckpfeiler wie Devildriver oder eben auch Trivium hat, darüber hinaus aber so viel Eigenständigkeit besitzt, dass man der Band eine große Karriere versprechen kann. Ein sehr kurzweiliges Ding, was von euch nun gehört werden sollte.

Kategorien: Reviews musik Peter

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