Das Album der Woche: Rammstein mit Paris

Rammstein - Banner

Rammstein - Ein Name, der für brachiale Shows und ganz dicken Sound steht. Eigentlich kein Wunder, dass die Berliner Band mit „Paris“ das Album der Woche abliefern. Doch selbst gestandene Musikfreunde werden bei diesem audio-visuellen Ereignis nur noch sprachlos staunen. 

Man kann sich über Rammstein streiten. Die Band ist durch und durch provokant, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Streitgespräche über Für und Wider aufkommen. Immer dann, wenn die Band eine neue Veröffentlichung ankündigt, geht es heiß her in den Foren und auf den sozialen Plattformen dieser Republik. Ist die Band rechts? Nein, sicher nicht, jedoch kokettiert man unbekümmert mit diesen Image. Martialische Shows, ein rollendes „R“, dass sich zum Markenzeichen von Till Lindemann entwickelt hat und der gewisse Industrial-Touch, der selbst Krupp-Stahl wie Kaugummi erscheinen lässt, spielen der Band in die Hände. Rammstein fühlen sich aber in dieser Rolle sehr wohl und letztendlich erwartet man auch keinen Wandel seitens der Band. Wieso auch? Das Konzept geht auf, Shows sind ausverkauft und die Platten verkaufen sich wie geschnitten Brot. Mit „Paris“ soll diese Erfolgsgeschichte auf ein neues Level gehoben werden.

Rammstein - Stage

Eine eindrucksvolle Show liefern Rammstein hier ab. Unfassbar, wie perfekt eine Band agieren kann.

Rammstein und "Paris" - Film oder Live-CD

Kann man „Paris“ eigentlich als Album der Woche feiern? Oder sprechen wir nicht von einem Film beziehungsweise einem Konzertmitschnitt, was letztendlich „Paris“ dem Kollegen Ben überreicht werden müsste? Ja, nüchtern betrachtet ist „Paris“ ein Konzertmitschnitt, der insbesondere durch die visuellen Faktor lebt. Die Tatsache, dass man die Konzerte auf CD beziehungsweise Vinyl gepackt hat, ist schon fast als Beiwerk zu betrachten. Auch der Umstand, dass „Paris“ vor wenigen Wochen in die hiesigen Kinos lief, hebt den visuellen Fokus hervor. Aber bedingt durch die Tatsache, dass uns die Audiodateien vor dem Filmmaterial vorlagen, machte „Paris“ für uns zu einem Musikthema.

Rammstein - Cover

Hier das Cover zur Live-CD. Unterschiedliche Pakete von "Paris" findet ihr in unserem Shop.

34000 Fans können nicht irren

Was gibt es nun zu hören beziehungsweise zu sehen? Im März 2012 absolvierten Rammstein zwei Konzerte in Paris. Vor jeweils 17 000 Menschen feierte man die Band auf ihrer damaligen „Made In Germany“-Tour, die von dem schwedischen Regisseur Konas Åkerlund begleitet wurde. Dieser hatte sich insbesondere einen Namen dadurch gemacht, dass er die Rolling Stones, The Prodigy oder auch Metallica radikal in Szene setzt. Ein Meister seines Fachs, welcher stilbildende Videos anfertigt, die ebenso durch Details, wie auch durch irrwitzige Kamera-Perspektiven leben. Mit mehr als 30 Kameras setzte man die 24 Meter breite, 15 Meter hohe und mit rund 100 Lautsprechern ausgestattete Bühne in Szene. Auf dieser zu sehen, Rammstein. In einer Art und Weise, die seinesgleichen sucht. Da verkommen die 34 000 Zuschauer letztendlich zu Statisten, was auch der einzige Kritikpunkt an der visuellen Umsetzung sein dürfte. Wenn überhaupt!

Rammstein - Till

Noch Fragen? Bei Till hat der Wahnsinn Einzug gehalten.

Die Setlist, die keine Wünsche offen lässt

Musikalisch gibt es bei dieser Kiste nicht mal Kritik im Ansatz. Bereits das epische „Intro“ mit einer Spieldauer von fast 4 Minuten macht klar, dass man sich auf ein einzigartiges Spektakel einstellen kann. Mit „Sonne“ wird die Show eingeläutet und ja verdammt, Rammstein legen Paris quasi in Schutt und Asche. Auf den Punkt gebracht, beweisen die Berliner, dass man sich über die Jahre hinweg weiter entwickelt hat und mittlerweile wohl zu einer der größten Rock-Bands aufgestiegen ist. „Keine Lust“, „Feuer Frei!“, „Mutter“ und wie die Kracher alle lauten, Rammstein spielen sie. Vielmehr noch, denn dieses 22-Song-starke Paket lässt keinen Zweifel offen, dass Rammstein unangefochten der deutsche Exportschlager sind. Ohne jeden Zweifel ist „Paris“ erhaben und markiert wohl die allerbeste Live-CD seit einer gefühlten Ewigkeit.

Kategorien: musik Peter

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