Das Album der Woche: Northlane mit Mesmer

Northlane - Banner Das Album der Woche liefern uns Northlane. Wie aus dem Nichts und ohne ein konkretes Datum für die Veröffentlichung, schmeißen die Australier „Mesmer“ auf den Markt. Und trotz des nicht vorhandenen Vorlaufs für uns, sind wir uns einig, dass hier großartig Musik abgeliefert wurde. Ein Album, was einen direkt fasziniert.

Avenged Sevenfold haben es vorgemacht. Das letzte Album „The Stage“ stand von Heute auf Morgen einfach im Laden. Den Gewohnheiten zum Trotz, lieferten die US-ler einfach ab und gaben sich nicht wochenlangen Ankündigungen hin. „Zack, hier ist es. Kommt damit klar“ war die Devise. Ein Vorgehen, welches nun auch Northlane an den Tag legen und „Mesmer“ quasi still und heimlich veröffentlichen. OK, es gab vorab mit „Intuition“, „Mesmer“ und zuletzt mit „Citizen“ Indizien, dass ein neues Album irgendwann erscheinen wird, aber wann genau, dass war geheim.

Northlane - Seit 2009 geht es aufwärts

Northlane schaffen seit ihrer Gründung im Jahre 2009 ihre Karriere voran zu bringen. Waren die Anfangstage noch beschwerlich, so konnte man 2013 mit „Singularity“ zeigen, dass man modernen Metal und Hardcore perfekt vereinen kann. Seitdem kommt man als Genre-Anhänger an der Band kaum mehr vorbei. Der Ausstieg von Sänger Adrian Fitipaldes im September 2014 war ein Tiefschlag, den es irgendwie zu verkraften galt. Mit Marcus Bridge konnte man einen neuen Kandidaten gewinnen, jedoch war die Frage, wie sich dieser am Mikrofon schlagen würde. „Node“ sollte 2015 beweisen, dass sich Bridge als die richtige Wahl herausstellte. Man schuf ein Album, welches nachhaltiger nicht hätte sein können.

Northlane - Band

Northlane haben sich trotz des Sängerwechsels ungemein verbessert und ihren Sound aufgebohrt.

Ohne Ankündigung liegt nun "Mesmer" vor!

Und nun diese Überraschung mit „Mesmer“. Der Opener „Citizen“ wurde ja bereits vorab veröffentlicht und man konnte sich hier bereits davon überzeugen, dass Northlane noch fetter auftreten als zwei Jahre zuvor. Der Song spiegelt eindrucksvoll wider, wo sich die Band aktuell befindet in kreativer Hinsicht. Es werden immer Vergleiche zu Bring Me The Horizon gezogen, wenn es darum geht, dass Northlane sich von eine atmosphärischer Seite zeigen und ihren - vergleichsweise - simplen Sound von damals aufgebohrt haben. Doch Northlane gehen noch einen Schritt weiter im Vergleich zu den Engländern. Wo BMTH ihre Screams abgeschafft haben, da legen Northlane nach und liefern eine perfide Mischung aus „Brachialität trifft auf Sanftmütigkeit“ ab. Auch „Colourwave“ folgt diesem Prinzip und die getragenen Passagen bestechen durch ihre Geradlinigkeit hinsichtlich Melodie. „Savage“ könnte streckenweise aus der Feder von den Deftones stammen, denn solche atmosphärischen Klänge kennt man nur zu gut aus dem Hause Moreno und Co. Doch Northlane stehen sicherlich nicht im Schatten von Bands, denn das Quintett  blickt stets auf die ruppigen Anfangstage zurück, in dem sie den Sound von damals in die Songs einbinden. „Solar“ stellt sich als raffinierte Mid-Tempo-Nummer heraus, die noch mehr auf die Instrumentalisierung eingeht, als es die Songs zuvor gemacht haben. Sänger Bridge wächst regelrecht über sich hinaus und zeigt sich hier im cleanen Gesang stärker als sein Vorgänger es jemals geschafft hätte. „Heartmachine“ agiert ähnlich, während „Intuition“ bekanntlich wieder ruppiger zu Werke geht. Auch die restlichen Songs der 11-Track-umfassenden Scheibe sind ein Wechselbad der Gefühle. Der Hörer wird von mörderischen Shouts und Gojira-ähnlichen Ausbrüchen in warme Momente geworfen, die in die Kategorie „härterer Pop“ fallen könnten. „Zero-One“ und der Schluß-Song „Paragon“ sollen hier als Paradebeispiele fungieren.
Northlane - Live

Mit Marcus Bridge hat man wohl den besten Mann sich geholt, der zu Northlane passt.

Kritische Stimmen? Diese sollte es nicht mehr geben

Es gab kritische Stimmen zu „Node“. Man hatte teilweise den Eindruck, dass das enorme Potential, welches in dieser Band schlummert, nicht voll ausgespielt wurde. Ob es an der Tatsache lag, dass Northlane damals ihren neuen Sänger integrieren mussten oder einfach an einem kreativen Druck, ein Album wie „Singularity“ gerecht zu werden, ist letztendlich nebensächlich. Mit „Mesmer“ schaffen die Australier die damals - angeblichen - vorherrschenden Defizite zu minimieren. Wenn nicht sogar diese völlig aus dem Weg zu räumen. Das vierte Album dieser mächtigen Band besticht jedenfalls vom ersten bis zum letzten Ton!

Kategorien: musik Peter

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