Das Album der Woche: In Flames mit Sounds From The Heart Of Gothenburg

inflames-bannerDiese Woche geht der Titel „Album der Woche“ an In Flames. Wenn man nun ganz spitzfindig ist, darf man „Sounds From The Heart Of Gothenburg“ aber nicht als Album degradieren. Vielmehr ist die Veröffentlichung eine Kombination aus Ton und Bild. Gerade die visuelle Umsetzung der Kiste macht das Ding aber erst recht zu einem Highlight. Aber lest selbst, was uns an dieser Veröffentlichung fasziniert.

Man kennt es von anderen Bands. Spielt eine erfolgreiche Truppe in ihrer Heimatstadt, dann ist meist der Teufel los. Sei es Rammstein in Berlin oder die Beatsteaks, seien es die Donots in Ibbenbüren oder jede amerikanische Band in ihrer Stadt, die Meute dreht meist durch. So ist es weniger verwunderlich, dass In Flames den Abschluss ihrer „Siren Charms“-Tour nach Göteborg verlegt haben. 14.000 Menschen in der Halle Scandinavium sind schlicht und ergreifend eine beeindruckende Kulisse. Da sei es auch verziehen, dass das Konzert bereits am 8. November 2014 abgehalten wurde und man das Ergebnis ruhig etwas eher veröffentlichen hätte können. Aber das Ergebnis zählt ja bekanntlich. Björn Gelotte sagt selbst zur Show:

"Es hat uns Spaß gemacht, diese Show zu spielen, und auch das Publikum hatte riesigen Spaß. Wir haben versucht, mit toller Dynamik und unterschiedlichen Songs einen guten Flow hinzukriegen."

Licht aus, Show an

Die Meute klatscht und klatscht bis zum Erlöschen des Lichtes. Lichtblitze von der Bühne, ein riesiger Knall, es regnet Konfetti un der Vorhang fällt zu „In Plain View“. Wer die Band auf der letzten Tour gesehen hat, kann sich nun geistig ausmalen, wie dieser punktgenaue Einstieg in die Show in einer Mult-Cam-Version wirkt. Beeindruckend ohne jeden Zweifel. Mit „Everything’s Gone“ hält man sich an das Album „Siren Charms“ bevor es mit „Fear Of The Weakness“ weitergehen soll. Anders Friden zeigt sich stimmlich von seiner allerbesten Seite, was Kritiker ja oft bemängeln! Hier sicher nicht, denn dieser Abend scheint ein ganz besonderer zu sein. Mit „Trigger“ und „Resin“ geht man auf die älteren Stücke ein, bevor „Where The Dead Ships Dwell“ einen ganz besonderen Moment darstellt. Friden ruft zum Crowdsurfen auf  - wenn auch seine Ansagen den ganzen Abend in Schwedisch gehalten sind.

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Auch Björn Gelotte hatte Spaß an diesem Abend. In Flames zeigen sich stärker denn je.

Ich bin paralysiert von In Flames

In Flames funktioniert, sie ist eingespielt, auf den Punkt und reissen den letzten Zweifler in dieser Arena vom Hocker. Eindrucksvoll demonstriert, als sich bei „With Eyes Wide Open“ die Arena in eine Lichtermeer verwandelt. Alleine beim Zuschauen im heimischen Wohnzimmer wohl einer der Gänsehaut-Momente. Auch die zweistimmigen Passagen sitzen und irgendwie muss man sich wundern, wieso In Flames so oft in Rezensionen zerrissen werden. Das Potential ist vorhanden und anscheinend auch abrufbar. Oder haben die werten Besucher manchmal einen im Tee? Mit „Paralyzed“ fesselt die Band ein weiteres Mal. Zurecht sitzt man wie gebannt auf seiner Couch und schüttelt ungläubig den Kopf.
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Insbesondere Anders Friden zeigt bei der Show, dass er ein guter Sänger sein kann.

 Wäre man doch nach Göteborg geflogen

Sei es „Through Oblivion“, „Ropes“, „Delight And Angers“, alte Hits wie „Cloud Connected“ oder der Übersong „Only For The Weak“, man ärgert sich, dass man kein Ticket für diese Show hatte. „The Chosen Pessimist“, „The Quiet Place“ oder das Duet mit Emilia Feldt zu „When The World Explodes“ lassen einen zwischen Ohrfeigen für sich selbst und Lobeshymnen schwanken. Bei „The Mirrors Truth“ verwandelt sich die Meute in einen Circle Pit, „Deliver Us“ soll den Übergang zum RRausschmeißer„Take This Life“ darstellen, welches ein krönender Abschluss ist.

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Wer auf Vinyl steht, kommt bei dieser Sache auch voll auf seine Kosten...

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... oder doch lieber CD und mit BluRay? Auch eine herkömmliche DVD kann man sich anschaffen!

In Flames regieren und dies über 20 Songs

Sicherlich sind In Flames absolute Profis und machen ihr Ding schon seit etlichen Jahren. Dennoch, und dies muss man jeder Band eingestehen, gibt es bessere und schlechtere Songs. Was In Flames aber „Sounds From The Heart Of Gothenburg“ aus dem Hut zaubern, zeigt eine Band, die an Perfektion kaum zu übertreffen ist. Es sitzt jeder Akkord, jedes Timing passt und in Kombination mit der beeindruckenden Bühnenshow ist dies ein legendäres Konzert. Heimspiel hin, verpasste Teilnahme her, In Flames zeigen auf ganzer Linie, dass sie großartig sind. Aber schaut und hört selbst! Tack så mycket In Flames!

Kategorien: musik Peter

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