Das Album der Woche: Bring Me The Horizon mit amo?

Bring Me The Horizon - Banner

Bring Me The Horizon. Ein Name, der nun das Lager wieder spalten wird. Die Messer dürfen gewetzt werden. „amo“ ist wahrlich unser Album der Woche geworden. Und nein, nicht aus Mitleid. Vielmehr machen die Briten zu viele Dinge einfach goldrichtig. Das Album der Woche kommt von den Briten!

Bring Me The Horizon aus Sheffield sind wohl jedem Musikfreund ein Begriff. Seit 2004 agiert die Band um Kopf Oliver Sykes nun schon im Musikbusiness. „This Is What The Edge Of Your Seat Was Made For“ war das erste Lebenszeichen. Als astreine Metalcore-EP sollte es einen Ausblick auf das Debüt „Count Your Blessings“ geben. Danach ging es quasi Schlag auf Schlag. „Suicide Season“ war ein boshaftes Album, welches wahrlich keine Geiseln nahm. „There Is A Hell, Believe Me I’ve Seen It. There Is A Heaven, Let’s Keep It A Secret“ sollte bereits zeigen, dass man Bring Me The Horizon nicht als Einfaltspinsel abstempeln konnte. Kollaborationen wie „Don’t Go“ mit der unbeschreiblich tollen Lights waren der Beweis. Mit „Sempiternal“ konnte man ein Hit-Album abliefern, welches seinesgleichen sucht. Tja, und dann der quasi harte Cut. Den Metalcore verdrängte man nun vollständig. 

Bring Me The Horizon - Band

Das Album der Woche kommt von Bring Me The Horizon. Die Jungs trauen sich einiges.

That’s The Spirit war die Wende…

„That’s The Spirit“ war für viele alteingesessene Fans schon ein harter Schlag. „Happy Song“, „Drown“ und auch „Oh No“ waren das, was viele Fans nicht hören wollte. Man prangerte den Keyboarder Jordan Fish an, welcher 2013 nach dem Ausstieg von Jona Weinhofen in die Band kam. Er sei verantwortlich für die Veränderung der Band. Mumpitz, denn Sykes selbst hat einen sehr mannigfaltigen Musikgeschmack und steht auf elektrische Spielereien, die er sich auch privat anhört. Wer sich jemals mit der Person Sykes und seinem Label Drop Dead auseinandergesetzt hat, weiß dies. Aber so tickt die Musikwelt leider. Liefert eine Band ein Album nach dem anderen ab ohne den Sound zu verändern, steht sie am Pranger. Geht sie einen Schritt über die bisherigen Grenzen hinaus, kann man die Fans auch nicht überzeugen. 

Bring Me The Horizon - Band 02

Neuer Look, neues Image, neuer Sound! BMTH drehen alles auf Links. (c) by Sony Music

… amo ist wohl der Dolchstoss für alte Fans

Den absoluten Dolchstoss für alte Bring Me The Horizon Fans wird aber wohl das neue Album „amo“ sein. Was man bisher nicht für möglich gehalten hat, ist nun eingetragen. Den einen zum Abgewöhnen, den anderen zum Abfeiern der Fan. Fanentfremdung hier, innigste Liebe auf der anderen Seite. Nach einem elektronischen „i apologise if you feel something“ geht es quasi in die zweite Hälfte des Doppelpacks mit „MANTRA“. Man vernimmt Gitarren, wenn auch diese sehr dezent platziert sind. Gewöhnt euch bitte nicht dran, denn der Einsatz selbiger ist eher spärlich auf diesem Album. Geradezu Techno-lastig wird es bei „nihilist blues“. Düster, wabernd, verzerrter Gesang und dann diese unfassbar tolle Stimme von Grimes. Die kanadische Künstlerin dürfte dem ein oder andere bekannt sein, da sie eine Liaison mit dem Tesla-Chef Elon Musk hat. 

Bring Me The Horizon - AMO

„amo“ ist wohl das Pop-lastigste und gleichzeitig das mutigste Album der Briten.

Bring Me The Horizon machen einfach Alles richtig!

Bring Me The Horizon pushen Streicher bei „Mother Tongue“, verschreiben sich dem Pop bei „In The Dark“ und schaffen doch immer wieder Rocksongs wie die Zusammenarbeit mit Dani Filth bei „Wonderful Lie“. „amo“ zeichnet sich durch komplexe Songs aus, die letztendlich durch die Stimme von Sykes zusammengehalten werden. Sicher ist der Mann nicht der beste Sänger auf diesem Planeten, aber wohl einer der wenigen, die sich alles zutrauen und es auch umsetzen. Melodien für Millionen oder „Songs, gemacht für die ganz großen Hallen“. Dem einen mag das schmecken, anderen nicht. Wir sind uns dagegen einig, dass Bring Me The Horizon mit „amo“ einfach so viele Dinge goldrichtig machen. Und sich bei all den Hass-Kommentaren sicher noch diebisch freuen. Das Album der Woche aus guten Gründen!

Kategorien: musik News Peter

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