Crosses - Zwischen Deftones und Elektro- Pop

Crosses-Banner

Crosses, das Seitenprojekt von Chino Moreno, wirft nun mit dem Album „Crosses“ ein Lebenszeichen ab. Letztendlich sind die Sachen aber schon bekannt, da das Album sich aus den zwei vorherigen EPs zusammen setzt. Dennoch ist Crosses ein Blick wert und den wagten wir. 

Chino Moreno ist angekommen im Zentrum der Ruhe. Zumindest scheint es so, wenn man sich die Songs der vorliegenden CD „Crosses“ von selbiger Band zu Gemüte führt. Elekro, Pop, Synthie Pop, aber auch Alternative vermischen sich zu einem homogenen Brei, welcher zähflüssig in den Gehörgang geht. Zu Beginn zumindest. Man ist irritiert und will es nicht so richtig glauben, dass man es hier mit dem Mann zu tun hat, der bei Deftones die pure Energie verkörpert. Moreno ist sich darüber im Klaren.

Crosses-Band

Die Ruhe der Musik zieht sich auch durch die Band wie man sieht

 Bilder, die man nicht mehr löschen kann

„Es ist komisch, dass Menschen immer so ein Bild von jemanden haben, welches sie letztendlich doch nicht mehr löschen oder verbessern können“, spricht Moreno mit ruhiger Stimme. „Die Deftones sind mein Leben und ich kann es mir ohne diese Band auch keinesfalls vorstellen, aber letztendlich ist diese Band auf etwas limitiert, was wir selbst die Jahre über geschaffen haben. Dies ist mit Crosses anders.“ Die Leichtigkeit und auch den Mut, den man in ein Seitenprojekt legen kann, fasziniert den charismatischen Sänger. „Es ist mehr als befreiend, wenn man bei Null beginnen kann, keine Erwartungen erfüllen muss und letztendlich der Sache einen freien Lauf geben kann.“ Dennoch will man sich von einer gewissen Härte nicht trennen, wie auch der Song „Bitches Brew“ gegen Ende hin verkörpert. Das markante Moreno-Geschreie zwischen Samples und atmosphärischen Klängen.
Crosses-Cover

Man muss sich etwas im Elektro zurecht finden, aber Crosses haben Tiefgang

 Moreno ist eigentlich das zweite Pferd im Stall

Mit dem Far-Gitarristen Shaun Lopez fand Moreno mehr als ein Bandmitglied. Er fand einen Weggefährten, der Crosses das Gesicht gab. „Shaun ist ein begnadeter Musiker und letztendlich ist er der Kopf von Crosses“. Es wird erzählt wie Lopez der Sache ein Gesicht geben wollte und sich mit bereits vorgefertigten Demos auf die Suche begab, einen passenden Sänger zu suchen. „Er kann nicht singen, sagt er immer“, lacht Chino. „Also wollte er einen passenden Sänger finden und sprach auch mit den ersten Kandidaten. Unter anderem Richard Patrick von Filter. Letztendlich war ich aber verfügbar und auch heiß auf das Ganze“, lacht er. Crosses haben sich mit den EPs „EP1“ und „EP2“ in den Jahren 2011 und 2012 gemeldet und gezeigt wohin die Reise geht. „Die Reise ist noch lange nicht zu Ende, aber ich hasse es den Leuten zu erzählen, wohin sie gehen wird. Letztendlich ist es doch so, dass ich dann später wieder erklären kann, wieso Alles doch ganz anders kam.“ Klingt logisch! „Aber ja, wir werden Crosses weiter verfolgen und die Deftones werden auch nicht von der Bildfläche verschwinden.“

Crosses und das Album werden sicherlich eine Randgruppe ansprechen, was aber auch Sinn und Zweck der Sache ist. „Crosses ist etwas für Menschen, die auch ruhigere Töne vertragen und nicht immer eine Wand aus Sound brauchen. Wer mit sphärischen Songs und Elektro etwas anfangen kann, der sei hiermit eingeladen. Die anderen muss ich leider enttäuschen“, sinniert Moreno zum Abschluss. Letztendlich ist dem Nichts mehr hinzuzufügen. Crosses - Zwischen den Deftones und Elektro-Pop.

[yt]

Kategorien: musik Peter

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